Nach wie vor gelte als Faustregel der grobe Richtwert, dass 100 Tage nach der Blüte geerntet werden könne. «In Abhängigkeit von Lage und Sorte sowie der angestrebten Weinstilistik gibt es aber auch Abweichungen.» Das Frühjahr sei zufriedenstellend für die Winzerinnen und
Winzer verlaufen, sagte Schmidt weiter. Die Wasserversorgung sei gut gewesen, so dass die Reben nach dem Austrieb zügig gewachsen seien.
Nun brauche es «angenehm warmes Wetter mit gelegentlichen ausreichenden Regenereignissen», fasste Schmidt die Wetterwünsche der Winzerinnen und Winzer zusammen. «Zur Reife hin sind kühle Nächte und warme Tage wünschenswert, um die Aromabildung in den
Beeren zu fördern.»
Im vergangenen Jahr konnten die fränkischen Winzer 48 Millionen Liter Traubenmost gewinnen. 2020 hatten sie mit nur 27 Millionen Litern ein Rekordtief erlebt - die geringste Ernte seit 35 Jahren. Pro Hektar kamen dieses Jahr 7.900 Liter Wein zusammen. Der langjährige Durchschnitt liegt bei 7.600 Litern pro Hektar, 2020 waren es nur 4.400 Liter gewesen.
Franken ist das bei weitem größte Weinanbaugebiet in Bayern. 1.463 Weinanbaubetriebe gibt es laut Landesamt für Statistik in Franken. Die meisten davon sind Familienbetriebe. Die Größe der einzelnen
Betriebe wächst. Die gesamte Anbaufläche beträgt etwa 6.000 Hektar.