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12.05.2022 | 11:29 | Dritte DRV-Ernteschätzung 2022 
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DRV-Ernteschätzung: Fehlender Regen erfordert Korrektur nach unten

Berlin - „Fehlende Niederschläge in Teilen Deutschlands könnten zu Einbußen bei der Getreideernte führen.

Dritte DRV-Ernteschätzung 2022
(c) proplanta
„Wenn in den kommenden Tagen insbesondere in Ostdeutschland keine ergiebigen Niederschläge fallen, sind spürbare Ertragseinbußen wahrscheinlich“, erklärt der Getreidemarktexperte des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), Guido Seedler.

Er macht deutlich: „Im Osten Deutschlands fiel teilweise seit fünf Wochen kein nennenswerter Regen. Die Wasservorräte im Oberboden sind nahezu aufgebraucht.“ Auch im Norden und Westen Deutschlands werde das Wasser langsam knapp. Im Süden sei die Wasserversorgung in der Summe noch befriedigend bis gut.

Vor diesem Hintergrund hat der DRV seine Ernteprognose leicht nach unten angepasst. Aktuell geht der Verband von einer Getreideernte in Höhe von 42,9 Millionen Tonnen und einer Rapsernte von 3,8 Millionen Tonnen aus. Das ist weiterhin ein durchschnittliches Ergebnis.

Weltweite Versorgungsbilanz fällt negativ aus

Kritisch bewertet der DRV die globale Entwicklung: Die ersten weltweiten Prognosen für die neue Getreideernte beinhalten ein Defizit von zirka 30 Millionen Tonnen. Diese Menge entspricht dem Wert des Dürrejahrs 2018. Grund für dieses schlechte Ergebnis sind in erster Linie die zu erwartenden Ernteausfälle in der Ukraine.

Das Defizit könnte sich ausweiten, denn in den Versorgungsbilanzen werden noch erhebliche Getreideexporte aus der Ukraine berücksichtigt. „Ob die Mengen tatsächlich auf den Weltmarkt gelangen, ist aufgrund des andauernden Kriegs mehr als fraglich“, betont Seedler. Er macht deutlich: „Täglich wird weitere Transportinfrastruktur zerstört, und die Angriffe auf den wichtigen Umschlaghafen Odessa nehmen zu.“

Außerdem könnte die Ernte in anderen wichtigen Anbauregionen der Welt trockenheitsbedingt geringer ausfallen als prognostiziert. In Indien, weiten Teilen der USA, aber auch in europäischen Staaten wie Frankreich herrscht Wasserknappheit.

Für Deutschland und Europa erwartet der DRV abgesehen von einzelnen Produkten wie Sonnenblumenöl derzeit keine Versorgungsengpässe. „In Dritte-Welt-Staaten mit einem hohen Importbedarf an Getreide befürchten wir allerdings Versorgungsengpässe“, erklärt Seedler.
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Dritte DRV Ernteschätzung Mai 2022
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Kommentare 
Klaus Fiederling schrieb am 13.05.2022 09:13 Uhrzustimmen(31) widersprechen(8)
Der Handel kennt seine eigenen Dünger-Absatzzahlen im laufenden Vegetationszeitraum bis auf die Nachkommastellen ganz genau. Man weiß schlussendlich auch aufs Kilogramm genau, welche Mengen zur Ernte in Erwartung stehen werden - gebetsmühlenartig natürlich äußerst geschmeidig angepasst; ansonsten zu einem späteren Zeitpunkt mit den knallharten Realitäten konfrontiert, wäre die Blamage doch allgewaltig...

Es wurde also tatsächlich wohl weit weniger Stickstoffdünger von den Bauern eingekauft. Zum einen, weil die Novellierung der Düngeverordnung voll gegriffen hat; bei den aktuellen Düngerpreisen schmerzt ein solches administrativ verordnetes Sparprogramm bauernseits allerdings auch weit weniger. Bis auf sehr wenige Ausnahmen nehmen die Bauern im eigenen Umfeld unverkennbar optisch wahr, dass die Einsparung beim Düngereinsatz jetzt einer Faktizität entspricht.

Ein dritter, geradezu fulminanter Faktor komplettiert dieses Desaster wahrlich zur Unzeit obendrein, die dahingehenden Auswirkungen sind wirklich ganz brutal mittlerweile, nicht nur hier im kleinen Deutschland: Wie sich derzeit mehr und mehr herauskristallisiert, ist es auf der nördlichen Halbkugel während der Hauptvegetationszeiträume viel zu trocken; schon im März und April, anhaltend auch jetzt im Mai kaum kühlendes Nass von oben, wenn allenfalls im marginalen Bereich. Als wäre dem nicht bereits genug, wird das ganze noch getoppt von unserem freudestrahlenden Sonnengott, der allen Sonnenhungrigen schon zu den Eisheiligen eine erste Sommerhitzewelle schenkte bei Temperaturen von um die 30 Grad. Dieselbe rollt erbarmungslos über Zentraleuropa hinweg, frisst dabei förmlichst Erträge. Nun ja, zumindest unsere Windmüller dürfen sich extrem freuen. Eine extrem trockene Luft gepaart mit den entsprechenden Winden saugt allerdings leider wirklich das allerletzte Wasser weg.

Na dann, bon appétit, werter Herr Özdemir, Sie haben sich in der Bewertung der wahrlich monumental kastastrophalen Gesamtgemengelage dato wirklich an sämtlichen Fronten grandios auf ganzer Linie verschätzt. Und jetzt laufen Ihnen obendrein scharenweise die Bauern davon. Mit den Worten des einstigen Startrainers Giovanni „Trap“ (in der Fußballwelt fühlen Sie sich schließlich ja wesentlich heimischer): IHRE MASSIV GEKNECHTETEN BAUERN haben einfach fertig!!!! - Ihr nun schon verzweifelt mediales Kuscheln mit unserer Jugend ändert an diesem Umstand wohl recht wenig. Man kann der Politik einfach nicht über den Weg trauen: Gestern und heute nicht und in Zukunft wohl keinen einzigen Schritt mehr, leider!!!

Im heutigen Morgenradio hat unser Bundesagrarminister übrigens euphorisch von seinen Mondscheinbauern in einem Wolkenkuckucksheim fabuliert und förmlichst geschwärmt, diese wüssten, was sie tun - natürlich parallel mit erwartbaren Mondscheinerträgen...!? Harren wir gespannt der Dinge, die da kommen und bewerten im Nachgang, wer die weit fachlicheren Analysen im Vorfeld abliefern konnte oder wer stattdessen eine schallend schmerzhafte Ohrfeige einkassieren muss!!! Unser schwäbischer Charming Boy wird sich sodann wohl einleuchtend seinem heute noch blind verliebten Wahlvolk erklären können müssen!?

Gemutmaßt verbales Ablenkungsmanöver „Bauernversagen“...!?
Was auch sonst!? - Knüppelchen aus dem Sack!!!
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