Der Herbsteinsatz ermöglicht ein frühzeitiges Ausschalten der Unkrautkonkurrenz, eine geringere Resistenzgefahr, bessere Kulturverträglichkeit und eine sichere Wirkung gegen Unkräuter wie Stiefmütterchen, Ehrenpreis oder Storchschnabel. Um Resistenzen vorzubeugen, sind Wirkungsgrade über 95 %, besser 98 % anzustreben.
Nur ein konsequenter Wirkstoffwechsel sowohl im Getreide als auch in der Fruchtfolge beugt Resistenzen vor. Für den Herbst 2014 sind keine neuen Herbizide auf dem Markt. Im Zulassungsverfahren befinden sich zwar neue Produkte, allerdings werden diese für die diesjährige Saison nicht zur Verfügung stehen.
Für die Bekämpfung von
Windhalm eignen sich Flufenacet-haltige bodenwirksame Herbizide wie 1,0 l/ha Bacara Forte, 0,3-0,4 l/ha
Herold SC oder 3,0 l/ha
Malibu. Diese Mittel bieten bei rechtzeitigem Einsatz (BBCH 10 bis 11) eine sichere Dauerwirkung. Neben Windhalm werden auch Ausfallraps, Kamille, Stiefmütterchen, Taubnessel, Vergissmeinnicht u. a. erfasst.
Aufgrund zunehmender Resistenzen bei Windhalm in Thüringen sollten auch die wenig resistenzgefährdeten Wirkstoffgruppen N (Prosulfocarb) in
Filon und E (Flumioxazin) in
Sumimax stärker zum Einsatz kommen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Sumimax nur zum sehr zeitigen Anwendungstermin in Winterweizen mit einem geeigneten Mischpartner eingesetzt werden sollte.
Auf nicht drainierten Flächen bieten sich preiswerte Tankmischungen mit IPU bzw. CTU (IPU/CTU- Auflagen beachten) an. Bewährt haben sich beispielsweise 0,35 l/ha
Herold SC + 1,5 l/ha
Arelon Top oder 2,0 l/ha
Stomp Aqua + 2,0 l/ha Arelon Top. Die Anwendung von IPU/CTU-haltigen Kombinationspräparaten, wie 2,5 l/ha
Fenikan, 2,0 l/ha
Herbaflex oder 2,5 l/ha
Carmina 640 ist in allen Getreidearten zugelassen. Bei Trockenheit können
Axial 50 bzw.
Axial Komplett zur Nachbehandlung im Herbst bzw. Frühjahr genutzt werden.
Zur
Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz müssen höhere Aufwandmengen als beim Windhalm eingeplant werden. Hier haben sich Tankmischungen mit Herold SC, Malibu, Filon oder
Cadou SC mit
Lexus oder
Ciral (nicht in Wintergerste) bewährt. Auf nicht drainierten Flächen besteht die Möglichkeit, eine preisgünstige Variante wie 2,5 l/ha Malibu + 2,5 Arelon Top anzuwenden.
Bei sehr hohem Ackerfuchsschwanzbesatz sollte eine weitere Behandlung mit einem blattaktiven Herbizid wie z. B. Axial 50, Axial Komplett oder
Traxos (nicht in Wintergerste) im Herbst bzw. eine Nachbehandlung im Frühjahr eingeplant werden.
Auf Flächen ohne Ungräser empfiehlt sich die Tankmischung 75 ml/ha
Primus + 30 g/ha
Pointer SX mit breiter Wirkung gegen Dikotyle. Auch 2,0 l/ha
Trinity zeigte in den Versuchen ein sehr breites Wirkungsspektrum.
Bei starkem Kornblumenbesatz ist der Einsatz von 180 g/ha
Absolute M, 25 g/ha Ciral oder 20 g/ha Lexus in Winterweizen, -roggen und -triticale möglich.
Quelle: Katrin Ewert / TLL
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