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23.08.2010 | 01:14 | Grüne Gentechnik 
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Erfinder des „Golden Rice“ sprach im Schaugarten Üplingen über Gentechnik

Üplingen - Auf Einladung des Forums Grüne Vernunft e.V. (FGV) sprach der international anerkannte Wissenschaftler Prof. Ingo Potrykus über sein langjähriges Forschungsprojekt, den gentechnisch veränderten Reis (Golden Rice).

Reis
(c) proplanta
Als Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften konnte er außerdem über die Ergebnisse einer Studienwoche zur Gentechnik berichten.

Als Wissenschaftler, unter dessen Federführung der mit Pro-Vitamin A angereicherte Reis entwickelt wurde, hat Prof. Potrykus langjährig eigene Erfahrungen in der Diskussions- und Entscheidungskultur zur Grünen Gentechnik weltweit gesammelt. Durch den Einsatz des mit gentechnischen Methoden entwickelten Reis könnten nachgewiesenermaßen viele tausend Menschen in Entwicklungsländern vor Mangelernährung und den Folgekrankheiten wie Blindheit geschützt werden. Aus Potrykus‘ Sicht sind allein politische Verweigerungshaltung und überzogene Regulierungsverfahren der Grund dafür, dass der Golden Rice auch zehn Jahre nach seiner Erfindung noch nicht für die Anwendung bereitsteht und andere aussichtsreiche humanitäre Projekte nie die Schwelle der Grundlagenforschung überschreiten werden. Über die Frage „Perspektiven der Grünen Gentechnik - was steht auf dem Spiel?“ diskutierte der Wissenschaftler angeregt mit den Besuchern des Schaugartens Üplingen in der Magdeburger Börde.

Ebenfalls in die Diskussion einspeisen konnte er seine Erfahrungen aus der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, in der er 2009 mit 39 anderen Wissenschaftlern eine Woche lang die Potenziale der Grünen Gentechnik diskutierte. Die dabei einstimmig abgeleiteten Erkenntnisse und Empfehlungen sollten den Maßstab für den künftigen Umgang mit der Technologie bieten. Dass Landwirtschaft im Angesicht der globalen Herausforderungen wie Klimawandel und weiterem Bevölkerungswachstum in kürzester Zeit leistungsfähiger werden muss ist nicht neu. Der daraus abgeleitete Appell, dass dafür alle zur Verfügung stehenden Methoden inkl. der innovativen und sicheren Gentechnologie eingesetzt werden müssen, schon.

Nur mit einer Änderung der Diskussionskultur, einer stärkeren Förderung öffentlicher Forschung und einer drastischen Einschränkung der vorherrschenden Regulierungswut könne die Nutzung von Chancen in weniger privilegierten Ländern ernsthaft vorangetrieben werden. Mit der geplanten freien Abgabe des Golden Rice Saatgutes ab 2012 auf den Philippinen könnte ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung sein. (PD)
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Kommentare 
Chester schrieb am 23.08.2010 10:43 Uhrzustimmen(34) widersprechen(27)
Grüne Gentechnik wie im Artikel zu lesen wäre wünschenswert und sicher segensreich für einen Teil der Menschheit. Die Praxis ist bekannter weise eine andere (noch mehr Abhängigkeit von Konzernen wie Monsanto, Pioneer, Syngenta, BASF usw.). Bauern werden zu Leibeigenen dieser nur nach Gewinn strebenden Unternehmen. Braucht man Sie? Nachweislich werden auf der Welt - vorwiegend in Amerika, Europa, Australien, einigen asiatischen Staaten - etwa 40 % der produzierten Lebensmittel in den Müll geworfen. Hier anzusetzen und Landwirtschaft wieder mehr nachhaltig, der Schöpfung entsprechend betreiben, bringt gesunde Nahrungsmittel und den Landwirten ihren gerechten Lohn. Weg von Tierfabriken die Fleisch wie Stangenware produzieren. Fleisch, das keinen eigenen Geschmack mehr hat, aufgeputscht mit Aromastoffen, Farbstoffen und vieles mehr wird und zudem, was der Bauer bekommt, vergleichsweise überteuert an der Theke verkauft wird. Die Liste liese sich weiter fort führen. Die Verlierer der grünen Gentechnik werden mehr und mehr die Verbraucher und Bauern sein.
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