Die Abgeordneten sprachen sich bei einer Abstimmung am Donnerstag in Straßburg mit deutlicher Mehrheit gegen eine europaweite Anbauerlaubnis aus. Als Futter- oder Lebensmittel ist der Mais bereits zugelassen. Die Volksvertreter fürchten beim Anbau auf dem Feld unter anderem Schäden für Motten und Schmetterlinge. Verhindern könnten sie eine Zulassung aber nicht.
Der Mais des US-Herstellers Pioneer Dupont ist resistent gegen bestimmte Pflanzenschutzmittel und Mottenlarven. Die Europäische Behörde für
Lebensmittelsicherheit (Efsa) hält den Anbau für vertretbar, geht aber von einem «Risiko» für bestimmte Schmetterlingsarten aus, falls diese über Jahre hinweg hohen Konzentrationen von 1507-Pollen ausgesetzt sind.
Über die Anbaugenehmigung wird indes nicht das Parlament entscheiden. Am Freitag wollen die Botschafter der 28 EU-Staaten in Brüssel über das weitere Vorgehen beraten. Frankreich und andere Länder fordern ein Extra-Treffen der Landwirtschaftsminister. Falls die Staaten am Ende keine qualifizierte Mehrheit finden, ist die Brüsseler Kommission am Zug. Die Behörde will den Anbau genehmigen.
Bayern will eine Zulassung verhindern. Umweltminister Marcel Huber (CSU) sagte: «Wir fordern die Bundesregierung auf, das umzusetzen, was wir im Koalitionsvertrag vereinbart haben.» Auch in Frankreich gebe es inzwischen Bedenken gegen den Anbau in Europa. «Das wäre eine Chance, eine qualifizierte Mehrheit für die Ablehnung dieser Maissorte zu bekommen», sagte Huber der dpa.
Im Koalitionsvertrag hatten Union und
SPD festgehalten: «Wir erkennen die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der grünen
Gentechnik an.» Die Maissorte 1507 ist aber nicht ausdrücklich erwähnt.
Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte in Berlin, es gebe «noch keine abschließende Auffassung der Bundesregierung in allen Einzelheiten des Gentechnikanbaus in Deutschland». (dpa)