Wie aus einer aktuellen Befragung von 3.600 Landwirten durch das Marktforschungsinstituts Kleffmann hervorgeht, hat die zunehmende Bestellung der Äcker mit diesen Hauptfruchtarten Auswirkungen auf die Fruchtfolge. So wurde in der Saison 2012 von 37 % aller Winterweizenbetriebe die Frucht als so genannter Stoppelweizen kultiviert. Dabei folgt in der
Fruchtfolge auf demselben Areal Weizen direkt auf Weizen.
Deutschlandweit könne man auf fast einem Fünftel der Weizenanbaufläche diese Produktionsform antreffen, berichtete die Kleffmann-Gruppe. Obwohl diese Fruchtartenkombination nach Untersuchungen der
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen aufgrund verschiedenster ertragsmindernder Faktoren ungünstig zu bewerten sei, machten die hohen Marktpreise die Wahl dieser Anbauvariante für viele Betriebe aus ökonomischer Sicht interessant, erläuterte Kleffmann.
Wie das Unternehmen weiter mitteilte, gab es 2012 jedoch große regionale Unterschiede. So standen im Süden Deutschlands und in Sachsen nur zwischen 5 % und 10 % der Weizenbestände in der Stoppelfruchtfolge; dagegen waren es in Niedersachsen und Schleswig-Holstein zwischen 30 % und 40 %.
Auch als Vorfrucht für den
Winterraps gewinnt der Winterweizen trotz ungünstiger Eigenschaften zunehmend an Bedeutung. Kleffman zufolge kombinierten zuletzt 38 % der Erzeuger diese Frucht mit Raps, obwohl andere Vorfrüchte aus pflanzenbaulicher Sicht besser geeignet seien. Zu diesen zählt beispielsweise
Wintergerste, die von 43 % der Betriebe eingesetzt wurde.
Doch durch die zunehmende Erfahrung und die Weiterentwicklung der suboptimalen Marktfruchtsysteme sei deren Anbau immer besser möglich, wodurch geeignetere Früchte wie Sommergerste oder Erbsen zurückgedrängt würden, erläuterte das Marktforschungsunternehmen. (AgE)