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19.10.2019 | 13:41 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Feldmäuse und Blattläuse in Winterraps und Wintergerste beobachten

Karlsruhe - Nach dem Bericht der amtlichen Pflanzenschutzberater im Taubertal, H. Lindner und T. Bender haben die durchgreifenden Niederschläge der letzten Wochen auf vielen Flächen zum vollständigen Auflauf der Rapssaaten, aber auch zu erheblicher Verzögerung bei der Wintergerstensaat geführt.

Wintergetreidebau
Ackerbau: Winterraps, Wintergerste, Feldmäuse und Blattläuse im Main-Tauber-Kreis unter ständiger Beobachtung. (c) proplanta
Außerdem haben die Niederschläge zu einem ungewöhnlich starken Auflauf von Schadgräsern, insbes. Ackerfuchsschwanz geführt. Die Experten raten heute dazu, die derzeitige Wettersituation zu nutzen um die Flächen vor Einsaat der Folgekultur zu bereinigen.

Bei dichten Ackerfuchsschwanzpolstern ist bei einer Glyphosatbehandlung auf eine ausreichende Benetzung zu achten. „Bei sicherer Antrocknung sind Einwirkzeitzeiten von 1 Tag in der Regel ausreichend“ meinen die örtlichen Berater.

Winterraps: Die Problematik sehr ungleich entwickelter Bestände scheint eher zur Regel wie die Ausnahme zu werden. Jetzt häufig notwendige Wachstumsreglermaßnahmen sollten bestmöglich an die vorhandene Situation angepasst werden.

Bei bereits vorhandenem Bestandesschluß empfehlen wir Carax 0,5l/ha bspw. in Mischung mit Folicur 0,5 Liter/ha. Sind Pflanzen erst im 4-Blattstadium bestandsbildend, sollten Wachstumsreglermaßnahmen unterbleiben. In allen anderen Fällen, wenn bspw. einige Pflanzen zum Überwachsen neigen, der Restbestand aber eher etwas zurückgeblieben ist, kann z.B. Tilmor (0,7 Liter/ha) oder Toprex (0,35 Liter/ha) angewendet werden. Eine Zumischung von Bor ist unbedingt ratsam.

Achtung: Bei dem die nächsten Tage angekündigten warmen, wüchsigen Wetter werden Wachtumsreglerbehandlungen deutlich stärker zur Wirkung kommen. Die Aufwandmengen sollten entsprechend angepasst werden. Das heißt, dass unter diesen Bedingungen 1 Liter Carax zu viel wäre.

Wintergerste: In den milderen Weinbaulagen kann mit einem akzeptablem Risiko noch bis ca. 20.10. Wintergerste gesät werden. Auf tonigen Höhenlagen sind jedoch Saattermine zur Monatsmitte grenzwertig. Ganz besonders bei der Gerste gilt: Saatbeet geht vor Saatzeit, d.h. wenn die Gerste nicht unter ordentlichen Saatbedingungen ausgebracht werden kann, sollte die Aussaat besser unterbleiben.

Für die späteren Saattermine sollte beachtet werden: Die Saatmengen um 10 bis 15% erhöhen und nicht tiefer als 2-3 cm säen. Eine Unkrautbekämpfung ist auf diesen Flächen nur bei ernsthaften Ackerfuchsschwanzproblemen anzuraten.

Feldmäuse: Vielerorts ist eine deutliche Zunahme der Feldmauspopulationen festzustellen. Flächenkontrollen sind nahezu unerlässlich. Auch das Aufstellen von Ansitzmöglichkeiten für Greifvögel ist ganz wichtig. Bei der Anwendung von Giftködern mit der Legeflinte sind die jeweiligen Anwendungsvorschriften strikt zu beachten. Die Köder müssen tief, d.h. sicher bedeckt in die Mausgänge eingebracht werden. In Bereichen mit Feldhamstervorkommen ist eine Anwendung verboten.

Blattlaussituation im Wintergetreide: In Wintergerstebeständen, die bereits das 2 Blattstadium überschritten haben, müssen bei warmen Wetter die Blattläuse im Auge behalten werden. Ist ein Lausbesatz von ca. 10% befallener Pflanzen, oder bereits Koloniebildung vorhanden, wird zur einer Behandlung mit einem entsprechenden Insektizid geraten.

(Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 11.10.2019)
ltz augustenberg
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