Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

10.09.2022 | 14:08 | Ökologische Vorteile 

Findet Hanf den Weg zurück auf die Felder?

Melz / Dummerstorf - Hanf könnte nach Ansicht einer Initiative im Nordosten einen Beitrag zur umweltverträglicheren Landwirtschaft leisten.

Hanfanbau
Hanf ist vor allem als Rauschmittel bekannt. Eine Kooperation im Nordosten will zeigen, dass Hanf zu einer umweltverträglicheren Landwirtschaft beitragen kann, etwa als Kuhfutter - ganz ohne Rausch. (c) proplanta
Ein Projekt unter anderem des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) und der Hochschule Neubrandenburg untersuche, wie Hanf das Grundwasser schützen und klimaschädlicheres Futtermittel ersetzen könnte, teilte das FBN am Samstag mit.

So solle etwa bestimmt werden, inwiefern Hanf in unterschiedlichen Bodenschichten Nitrat aufnimmt. Diese Stickstoffverbindung wird zum Düngen verwendet und kann in zu hohen Konzentrationen das Trinkwasser belasten und Ökosysteme stören.

«Die Pflanzen können bis zu drei Meter tief wurzeln», erklärte Landwirt Rafael Dulon von der ebenfalls beteiligten Hanffarm in Melz (Mecklenburgische Seenplatte). «Durch sein schnelles Wachstum nimmt er sehr viel Stickstoff aus dem Boden auf.» Die Analysen übernimmt die Firma FPS Anklam.

Am FBN in Dummerstorf bei Rostock untersuchten zudem Forscher und Forscherinnen, inwiefern Kühe Hanfblätter als Futtermittel vertragen. Der Hanf könne potenziell Sojaimporte ersetzen und dadurch Treibhausgasemissionen reduzieren.

Im Fokus der Betrachtung stehe Nutzhanf, der im Gegensatz zu anderen Sorten nur Spuren des berauschenden Stoffes THC enthalte. Zur Fütterung dürfe er einen geringen THC-Gehalt nicht überschreiten. Das von der EU geförderte Projekt trägt den Titel «Zwihanf» als Abkürzung für Zwischenfrucht Hanf. Er werde im Spätsommer nach der Hauptfrucht beziehungsweise zwischen zwei Hauptfrüchten gesät.

Nutzhanf sei in Deutschland über viele Jahrhunderte angebaut und aus den Pflanzen Öl und Fasern etwa für Textilien gewonnen worden. Raps und billige ausländische Baumwoll- und Sojaproduktion hätten den Hanf aber verdrängt. Für Hanf spreche, dass die Pflanzen genügsam seien, was Wasser angehe und ohne Pestizide auskämen.
dpa/mv
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 Drohen bereits wieder erste Cannabis-Verbote in Bayern?

 Bald gibt's legales Gras aus dem Gewächshaus

 Cannabis-Debatte noch nicht beendet

 Mediziner fordern Überarbeitung der Cannabis-Freigabe

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet