(c) proplanta Die hiesigen Anbieter profitieren dabei von den Exportrestriktionen Russlands und der Ukraine, deren Anteil am globalen Weizenhandel in diesem Wirtschaftsjahr um fast 16 Prozentpunkte auf knapp sieben Prozent schrumpfen dürfte. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Zeitraum Juli bis November 2010 rund 3,38 Millionen Tonnen Weichweizen ausgeführt. Das waren zwar 17 Prozent weniger als in der besonders exportstarken Saison 2009/10, jedoch deutlich mehr als im langjährigen Mittel.
Allein im November flossen gut 767.000 Tonnen Weizen ins Ausland, 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Gut die Hälfte davon ging in Länder außerhalb der Europäischen Union. Die wichtigsten Kunden im Drittlandsgeschäft sitzen in Jordanien, Libyen, Saudi-Arabien und Südafrika. Günstig wirkte sich auch der Währungseffekt aus, da die Euroschwäche hiesige Ware am Weltmarkt verbilligte. So kostete ein Euro im November 2010 rund 1,37 US-Dollar, im Vorjahr hingegen 1,49 US-Dollar.
Für die kommenden Wochen werden die Exportaussichten ebenfalls positiv beurteilt, da mit einer anhaltend lebhaften Nachfrage der Käufer in Nordafrika und im Nahen Osten gerechnet wird. Aufgrund der Gefahr von politischen Unruhen durch steigende Nahrungsmittelpreise bemühen sich die Regierungen vieler Länder um Maßnahmen zur Dämpfung der Verteuerung und zur Entspannung der Versorgungssituation - dazu gehört auch eine Erhöhung der Getreidevorräte. Der lebhafte Weizenexport könnte jedoch auch hierzulande für eine zusätzliche Verknappung und für somit für weiter steigende Preise sorgen. So ist das Angebot an hochwertigem Mahlweizen nach der mengenmäßig und qualitativ enttäuschenden Ernte bereits stark geschrumpft. (ami)
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