Bei drei von fünf untersuchten Produktlinien, die bei einem Unternehmen in NRW genommen wurden, seien gentechnische Veränderungen festgestellt worden, teilte das Ministerium am Freitag in Düsseldorf mit. Weitere Untersuchungsergebnisse von anderen Standorten werden demnach in der nächsten Woche erwartet.
Daher sei das Vernichten der Produktlinien Pegasus Orange Morn (Produktname beim Züchter: Salmon Ray), Pegasus Orange (Bingo Mandarin) und Pegasus Table Orange (Bingo Orange) bei den Gartenbaubetrieben und Handelsunternehmen veranlasst worden.
Über die Anzahl der Pflanzen könne keine Aussage getroffen werden. Über Händler könnten sie bereits bis zum Endverbraucher gelangt sein. Die «Bild»-Zeitung hatte über die ersten Ergebnisse berichtet.
Auf die Petunien mit orangefarbenen Blüten sind zunächst finnische Behörden aufmerksam geworden, die die Lieferkette bis nach NRW zurückverfolgten. Wenn gentechnisch veränderte Pflanzen in der EU angebaut und gehandelt werden sollen, muss dies genehmigt werden.
Eine solche Genehmigung liege für diese Petunien nicht vor. Ob die
Genmanipulation auf
Betriebe in NRW zurückzuführen ist oder ob das Saatgut in die Lieferkette gelangt ist, muss ermittelt werden.
Der Zentralverband
Gartenbau hatte seine Mitglieder dazu aufgerufen, den Verkauf von orangefarbenen Petunien einzustellen, bis die Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen. In der Branche wird vermutet, dass gentechnisch verändertes Saatgut unbemerkt aus dem Ausland eingeführt und weiterverarbeitet wurde.
Der Verband erklärte bereits am Donnerstag, dass von den gentechnisch veränderten Petunien keine Gefahr für Verbraucher und Umwelt ausgehe. Petunien seien einjährige Pflanzen, deren Samen ebenfalls nicht winterhart seien. Sie könnten sich somit nicht in der Wildflora verbreiten.