Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

05.05.2017 | 09:28 | Gartenbau-Gentechnik 

Orangefarbene Petunien - Gentechnik aus Deutschland?

Düsseldorf - Der Fund gentechnisch veränderter Petunien hat die Überwachungsbehörden in Nordrhein-Westfalen auf den Plan gerufen.

Petunien
Orangefarbene Petunien - da stimmt etwas nicht. Die unübliche Färbung der Blumen fällt in Finnland auf. Schnell kommt heraus, dass Gentechnik im Spiel ist. Und dass die Pflanzen aus Nordrhein-Westfalen geliefert wurden. (c) proplanta
In Finnland waren Ende April Petunien mit orangefarbenen Blüten aufgetaucht - die für diese Blumen unnatürliche Farbe wurde unerlaubt durch Gentechnik erzeugt. Die Lieferkette der Setzlinge und Samen reicht nach NRW zurück.

Deshalb wurde nach Angaben des Landesumweltministeriums eine Untersuchung eingeleitet. Das Ergebnis werde in einigen Tagen vorliegen, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag.

Wenn gentechnisch veränderte Pflanzen in der Europäischen Union angebaut und gehandelt werden sollen, muss dies genehmigt werden. Eine solche Genehmigung liegt den Behörden zufolge für die Petunien nicht vor. In NRW wurden nach Angaben eines Sprechers an drei Firmenstandorten Proben genommen und ins Labor geschickt. Händler, Züchter und Zulieferer müssten überprüft werden. Es gehe darum, den Ursprung der genetischen Veränderung zu finden.

Behörden und die Branche betonen, dass von den Pflanzen keine Gefahr für Menschen oder Umwelt ausgehe. Die Pflanzen seien einjährig, die Samen nicht winterhart - die Petunien könnten sich nicht selbst verbreiten.

Der Zentralverband Gartenbau rief seine Mitglieder auf, den Verkauf von orangefarbenen Petunien einzustellen bis die Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen. In der Branche wird vermutet, dass gentechnisch verändertes Saatgut unbemerkt aus dem Ausland eingeführt und weiterverarbeitet wurde.

Das NRW-Umweltministerium will auch untersuchen, ob es einen Zusammenhang mit einem Gentechnik-Versuch vor fast 30 Jahren in Köln gibt: Damals wurde ebenfalls mit farblich veränderten Petunien experimentiert.

Ein Sprecher des damals verantwortlichen Max-Planck-Instituts für Pflanzenzüchtungsforschung hielt das am Donnerstag aber für ausgeschlossen. Diese Forschungen würden schon seit langem nicht mehr weitergeführt, und Petunien seien gerade deshalb gewählt worden, weil sie sich nicht weiterverbreiten.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 „Ohne GenTechnik“-Siegel - Rekordumsatz zum Jubiläum

 Umsatzrückgang der Gartenmärkte auf hohem Niveau

 Mehr Wildnis wagen: Privatgärten können Naturparadiese werden

 Heimische Ernte GVO-frei

 US-Firma verkauft leuchtende Pflanzen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken