Aufgrund der Hitze in den vergangenen Wochen habe sie gut aufgeholt, sagte Karl-Friedrich Meyer, Vorsitzender im Pflanzenausschuss, dem Landvolk-Pressedienst. Im Frühjahr war die Gerste ihm zufolge in der Entwicklung gut 14 Tage zurück. Im Moment sei sie vom Kern her trocken und könne gedroschen werden.
Der Verlauf der Ernte ist laut Meyer vom Wetter und der Lage im Land abhängig. Während im Celler Raum schon vor Tagen die Gerste bei Sonnenschein eingefahren werden konnte, mussten
Bauern aus dem Weserbergland mit feuchtem und schwerem Boden kämpfen.
Bei weiterem Regen werde es noch schwieriger, sagte Meyer. «Weil die Sonne nicht mehr bis zum Boden durchdringt, trocknet der Boden nicht mehr richtig ab.» Bei weiterem Verzug der Ernte bestehe aber die Gefahr, dass Ähren abknicken und vom
Mähdrescher nicht mehr erfasst werden könnten.
Nach Angaben des Landvolks ist die Anbaufläche für Gerste von gut 155.000 Hektar im Jahr 2020 auf rund 150.000 Hektar gesunken. Das entspreche dem Trend in Deutschland, wo die Anbaufläche von 1,31 Millionen Hektar auf 1,27 Millionen Hektar sank. Durchschnittlich wurden 2020 in Deutschland 67 Dezitonnen pro Hektar geerntet. In Niedersachsen lag dieser Wert mit 69,5 zuletzt etwas höher.