Während in Süd- und Mittelhessen gerade mal 30 bis 40 Prozent des Winterweizens gedroschen seien, stehe der Weizen in Nordhessen und in den Mittelgebirgslagen noch fast vollständig auf dem Halm, sagte Bauernpräsident Friedhelm Schneider in einer ersten Zwischenbilanz.
In den vergangenen Jahren hätten Hessens Bauern durchschnittlich rund 2,1 Millionen Tonnen Getreide pro Jahr geerntet. Dieses Niveau sei für 2012 nicht mehr erreichbar, weil die dünnen Bestände aufgrund des kalten Winters sehr niedrige Erträge bringen. Wetterbedingte Schäden bei
Wintergerste, Winterweizen und
Winterraps hätten deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen, so Schneider.
Beim Blick über Hessen hinaus sieht es nicht besser aus. «Wegen der anhaltenden Dürre in den USA und in Osteuropa bei gleichzeitig steigendem Verbrauch ist Weizen in diesem Jahr weltweit knapp. Der Bedarf ist höher als die Erntemengen», sagte Schneider. Für den Weizen und das Sommergetreide hoffen die Bauern in Hessen jetzt auf sonniges und trockenes Erntewetter. (dpa/lhe)