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07.05.2017 | 13:05 | Ernteprognose 2017 
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Globale Rapsernte auf 71 Millionen Tonnen taxiert

London - Die Weltproduktion von Raps dürfte in der kommenden Saison etwas höher ausfallen als bislang angenommen. So rechnet der Internationale Getreiderat (IGC) für 2017/18 jetzt mit einem Rapsaufkommen von 71,2 Mio. t; das wären 1,3 Mio. t mehr als die Projektion vom März und 3,1 Mio. t oder 4,6 % mehr als im Vorjahr. Damit würde der 2013/14 erreichte Rekord von 71,6 Mio. t in Reichweite rücken.

Rapsernte 2017 2018 2019
EU-Aufkommen soll mit schätzungsweise 21,3 Millionen Tonnen etwas niedriger ausfallen als bislang erwartet. (c) proplanta
Begründet wurde der erwartete Zuwachsmit einem voraussichtlich größeren Rapsareal, wodurch der wahrscheinlich rückläufige Durchschnittsertrag überkompensiert werden dürfte. Im Einzelnen korrigierten die Londoner Fachleute ihre Voraussage für die Rapsernte in Kanada um 1,2 Mio. t auf den Rekord von 19,7 Mio. t nach oben; das wären 1,3 Mio. t oder 7,1 % mehr als im Vorjahr.

Ausschlaggebend für diese optimistische Einschätzung sind die attraktiven Preise für die schwarze Ölfrucht im Vergleich zu anderen Ackerkulturen, so dass die kanadischen Farmer die betreffende Anbaufläche laut Getreiderat im Vergleich zu 2016 um 300.000 ha auf 9,1 Mio. ha ausdehnen dürften. Allerdings berichtet der IGC von einer Verzögerung der Sommerrapsaussaat in dem nordamerikanischen Land als Folge übermäßiger Bodenfeuchtigkeit.

Kanada ist die weltweite Nummer eins unter den Rapsexporteuren, vor Australien und der Ukraine. Auf der Nordhaltkugel steht der Winterraps mittlerweile in der Blüte. Dort wurden bislang nach Darstellung des Getreiderates überwiegend günstigeWachstumsbedingungen verzeichnet.

In Teilen Europas und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) allerdings führte den Experten zufolge die jüngste Trockenheit bei gleichzeitig niedrigen Temperaturen zu Spekulationen über Ertragseinbußen. Damit im Einklang senkte der IGC seine Projektion für das EU-Rapsaufkommen um 200.000 t auf 21,3 Mio. t; das wären aber noch 1,1 Mio. t mehr als 2016. Gleichzeitig soll die ukrainische Rapsproduktion kräftig steigen, und zwar um 800.000 t oder 66,7 % auf ein Dreijahreshoch von 2 Mio. t.

Deutlich mehr Raps aus der Ukraine

Laut IGC wird der internationale Handel mit der schwarzen Ölfrucht in der Vermarktungssaison 2017/18, die Anfang Oktober beginnt, im Vergleich zum laufendenWirtschaftsjahr um 300.000 t oder 1,9 % auf 15,0 Mio. t zurückgehen. Im Einzelnen wird erwartet, dass die Rapseinfuhren der EU als Folge der voraussichtlich umfangreicheren eigenen Ernte um 300.000 t oder 7,3 % auf 3,8 Mio. t sinken. Auf der Lieferantenseite wird indes ein großes Plus für die Ukraine vorausgesagt; deren Verkäufe am Weltmarkt sollen nach Einschätzung der Londoner Experten um 600.000 t oder 66,7 % auf 1,5 Mio t zunehmen.

Für Kanada hob der IGC seine Projektion um 600.000 t auf 10,1 Mio. t an, womit das Vorjahresniveau erreicht würde. Für Australien sagt der Getreiderat dagegen als Folge einer voraussichtlich deutlich rückläufigen Ernte ein Exportminus von 500.000 t oder 15,6 % auf 2,7 Mio. t voraus.

Rapsverbrauch steigt

Wie die Londoner Experten mit Blick auf den globalen Rapsverbrauch ausführen, soll dieser 2017/18 im Vergleich zum Vorjahr als Folge einer soliden Nachfrage nach Pflanzenölen und proteinreichem Futter um 700.000 t auf 70,1 Mio. steigen. Demnach würde der Rekord von 2014/15 nur noch um 1,5 Mio t verfehlt. Unter dem Strich verbleibt nach den IGC-Projektionen für 2017/18 ein Produktionsüberschuss von 1,1 Mio. t Raps, während der Markt in der noch laufenden Vermarktungssaison mit einem Defizit von 1,3 Mio. t abschließen dürfte.

Die globalen Bestände an Raps sieht der Getreiderat zum Ende des kommendenWirtschaftsjahres bei 4,7Mio t; das wäre gegenüber 2016/17 ein Anstieg um 200.000 t oder 3,8 %. Diese Menge würde ausreichen, um die erwartete weltweite Nachfrage für etwa 25 Tage zu decken. Das wäre nur ein Tag mehr als für die laufende Saison erwartet und damit recht knapp, denn im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre lag diese Kennzahl bei 29 Tagen.
 
Welt-Versorgungsbilanz für RapsBild vergrößern
AgE
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agricola pro agricolas schrieb am 08.05.2017 08:04 Uhrzustimmen(27) widersprechen(9)
Warum argumentieren vorstehend immer nur namenlose „Experten“!? Vielleicht auch noch solche, die selbst bzw. über Strohmänner Wetten auf fallende Preise an den Warenterminbörsen abgeschlossen haben, gar noch offene Positionen vorhalten!? Deren wahre Motivation ist nach außen hin kaum sichtbar, man wird diese vorsätzlich wohlweislich auch weiterhin im Dunkel belassen!

Obige Realitäten auf der Nordhalbkugel, unterliegen dieselben nicht erheblich schöngefärbten Sinnestäuschungen!? Optimale Wachstumsbedingungen in Kanada, insbesondere im dortigen Osten!? Wurde in die hypermodernen Rapssorten vielleicht ein Reis-Gen eingezüchtet, ein Erfolgsmodell schon der bereits euphorisch gefeierten CRISPR/CAS-Methodik!? Ansonsten lässt sich schwerlich begründen, wie sich die Rapspflanzen in Kanadas Osten mit den gigantischen Wasserfluten bei weiterhin gemutmaßtem Höchstertragsniveau arrangieren können.

Die Rapssaaten innerhalb Europas Grenzen haben die teilweise harten Frostperioden, wie könnte es anders sein, auch vornehmlich unbeschadet überstanden. Ja, Baron Münchhausens Analysen donnern durch die weltweiten Rapssphären. Dass schlussendlich im Notfall die kriegs- und krisengebeutelte Ukraine ein Rekordjahr 2017/2018 „rettet“, ist da schon selbstredend kaum eine Erwähnung überhaupt wert!(?)

Als tumbes Bäuerlein würde ich mir seitens des IGC gerne einmal ein „hohes“, extrem lukratives Rapspreisniveau definieren lassen!!! Lukrativ für wen? - Meinerseits möchte ich dieser Expertenintelligenz ins Stammbuch schreiben, dass KEIN BAUER, diesseits und jenseits des Atlantiks, OHNE SUBVENTIONEN überhaupt noch in den Rapsanbau investieren könnte, da diese Ölfrucht, das expertenseits überbezahlte „schwarze Gold“, zu einer wahren Geldvernichtungsmaschinerie auf unseren Höfen verkommen ist. Geht man geflissentlich davon aus, dass der heutige Bauer demenzartig ausblendet, welche Erlöse noch unsere Altvorderen im Rapsanbau erzielten!? Wollten einige der durchgestylten Officeschuhträger in ihren Elfenbeintürmen vielleicht einmal über eine Vegetationsperiode hinweg ihre Zelte in einem Rapsfeld aufschlagen und all das „mitnehmen“, was auf den Rapsäckern aktuell eine „gute fachliche Praxis“ definiert!? Die Anwender selbst jedenfalls werden mit einer dahingehenden Chemie-Vielfalt durchgängig schmerzbefreit kontaminiert. Unsere Bauernfreunde Biene Maja & Co. treten vollkommen berechtigt bereits in den „Flugstreik“.

Natürlich wird das hochgeistige Expertenhirn mich amüsiert besserwisserisch belehren: RAPS KANN ALLES! - Insekten-, Wind- und Selbstbefruchtung. Ob diese Grundvoraussetzungen aber den Rapsanbau retten, sei zunächst einmal dahingestellt. „Ohne Moos nix los“, muss ein schlichtes Bauernfazit hier schlichtweg dagegenhalten.

Ein derzeitiger Strukturbruch innerhalb der Landwirtschaft gibt hier nun wem allerdings recht: Einem tumben Bäuerlein oder vielleicht doch weit eher einer narzisstisch diesbeflissenen Expertenschar, wo keiner so recht weiß, wann und wo letztere welche Einkommensquellen erschließen und „Honey“ überreich fließt.
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