Der Genmais «ist nicht ausreichend erforscht und entspricht nicht dem, was angemeldet wurde», sagte Gentechnik-Experte Christoph Then zur Vorstellung der Studie am Freitag. Eine Untersuchung von 600 Proben in Deutschland und Spanien ergab, dass einige Gen-Maispflanzen unvermutet hohe Mengen des für Insekten schädlichen Giftes Bt enthalten. Zwischen den Pflanzen konnten Schwankungen im Giftgehalt bis zum Hundertfachen gemessen werden. Das Gift tötet den Schädling Maiszünsler. Es gilt für den Menschen als ungefährlich.
Die Umweltorganisation sieht die EU-Zulassung in Frage gestellt. Die Schwankungsursache sei unbekannt, sagte Then. Möglicherweise reagierten die Pflanzen auf Umwelteinflüsse oder das eingebaute Gen sei nicht stabil. Auch die Grünen im
Bundestag und die Linksfraktion verlangten einen Anbaustopp. Das Gentechnikunternehmen
Monsanto wies dies zurück: «Die für Sicherheitsbewertungen zuständigen deutschen, europäischen und weitere internationale Behörden bestätigen seit zehn Jahren die Sicherheit von Mais MON 810.» Weltweit ist die genveränderte Maissorte auf mehr als 80 Millionen Hektar angebaut.
Bundesagrarminister Horst
Seehofer (CSU) hatte den künftigen Saatguthandel mit der Maissorte wegen möglicher Umweltgefahren vorerst gestoppt. Monsanto muss einen Plan über Umweltfolgen vorlegen, was nach Ansicht des Unternehmens erfüllt ist. Der Handelsstopp gilt nicht für die laufende Saison. Der Öko-Anbauverband Bioland forderte, ausgesäten Genmais umzupflügen. Die FDP-Fraktion im Bundestag warnte die Bundesregierung davor, ihre High-Tech-Strategie zu gefährden. Das Gift im Genmais sei nicht giftig für Säugetiere. Grüne und Imker protestierten am Brandenburger Tor in Berlin gegen den Genmais-Anbau. (dpa)