Zu den Glücklichen zählt auch Spitzen-Winzer Egon Müller vom Weingut Scharzhof in Wiltingen an der Mosel. Sie hätten etwa einen halben Hektar
Riesling geerntet, sagte ein Mitarbeiter. «Wir haben noch ein bisschen was hängen, weil wir es nicht ganz geschafft haben.»
Mit minus sieben bis minus acht Grad war es in Müllers Weinberg gerade kalt genug für die Lese. Die Trauben müssen noch durchgefroren sein, wenn sie in die Presse kommen. Das Weingut Schmitt-Weber von der Mosel erntete 200 Liter Eiswein. «Die Chancen, einen
Eiswein zu ernten, standen im letzten Jahrzehnt eins zu acht», erklärte
Winzer Thomas Schmitt.
Eiswein bekommt seinen besonderen Geschmack dadurch, dass alles Wasser in den Trauben gefroren ist, wenn sie geerntet wird. Der nur in kleinen Mengen produzierte und deshalb sehr teure Süßwein wird vor allem zu Desserts oder Käse gereicht.
Auch Winzer und Winzergenossenschaften an der Nahe, in Rheinhessen und in der Pfalz konnten Eiswein ernten. Für andere, zum Beispiel an der Südlichen Weinstraße, war es noch nicht kalt genug. «Sie hoffen nun auf die kommende Woche», sagte ein Sprecher des Deutschen Weininstituts. Seit Beginn der Meldepflicht wurde noch nie so viel Eiswein angemeldet wie in diesem Jahr.