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19.01.2016 | 09:48 | Eiswein 2016 

Große Freude über Eisweinlese

Mainz - Nach einem überaus milden Winterbeginn ist Winzern in vier rheinland-pfälzischen Anbaugebieten doch noch eine Eiswein-Lese geglückt.

Eiswein 2016
Das lange Warten hat sich gelohnt: Der jähe Frost nach vielen milden Wochen beschert besonders geduldigen Winzern doch noch den begehrten Eiswein. Gefrorene Riesling- und Spätburgunder-Trauben versprechen hohe Öchsle-Grade. (c) proplanta
Am Mittelrhein, an der Nahe, in Rheinhessen und in der Pfalz wurden in der Nacht zum Montag geringe Mengen an Trauben von den Reben genommen, wie ein Sprecher des Deutschen Weininstituts in Mainz mitteilte. Entsprechend fällt der Ertrag sehr gering aus.

Das Weingut Matthias Müller in Spay (Kreis Mayen-Koblenz) freut sich auf 50 bis 100 Liter Eiswein. Das sei zwar wenig, aber «wir hätten nicht mehr damit gerechnet», sagt Müller. In der Hoffnung auf die begehrte Spezialität hatte er in einer Parzelle noch Rieslingtrauben hängen lassen.

Im rheinhessischen Partenheim (Kreis Alzey-Worms) wurde in der eisigen Nacht Spätburgunder gelesen. Er habe damit seinem Enkel einen Wunsch erfüllt, sagt Burkhard Runkel vom Weingut Runkel. Er rechnet mit etwa 180 Litern Eiswein. Hätte er im Dezember ernten können, wäre es wohl die doppelte Menge gewesen, sagt der Winzer.

Rund 300 Liter erwartet das Nahe-Weingut Dönnhoff aus Oberhausen (Kreis Bad Kreuznach). In der Morgendämmerung habe er mit Helfern alle noch hängenden Riesling-Trauben gelesen, sagt Seniorchef Helmut Dönnhoff.

Der Geschäftsführer des Weinbauverbands Mittelrhein, Gerd Knebel, geht davon aus, dass Winzer vereinzelt auch in den kommenden Nächten noch Eiswein lesen könnten. Entscheidend dafür sei nicht nur nächtlicher Frost. Auch am Tag müssten die Temperaturen unter null Grad verharren, erklärt Knebel. Die Trauben dürften nicht mehr auftauen.

In anderen Regionen gibt es keine Aussicht mehr auf Eiswein, etwa an der Ahr. In der Region hänge «nichts mehr, was für Eiswein zu verwenden wäre», sagt der Präsident des Weinbauverbands Ahr, Hubert Pauly. Dort fielen die Temperaturen in der Nacht zum Montag nur auf minus sechs Grad - zu wenig für den Eiswein.

Ursprünglich wurde in Rheinland-Pfalz eine Wingert-Fläche von 110 Hektar für Eiswein angemeldet. Viele Winzer holten diese Trauben wegen der lange Zeit sehr milden Temperaturen allerdings schon früher von den Reben, um sie nicht verderben zu lassen. Für Eiswein müssen die Trauben bei mindestens minus sieben Grad geerntet werden. Die gefrorenen Früchte ergeben einen hochkonzentrierten Most mit hohem Zuckergehalt, der Wein schmeckt dann besonders süß.
dpa/lrs
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