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21.04.2022 | 13:13 | Ölsaaten 

Hamsterkäufe von Rapsöl unnötig

Berlin - In diesen Tagen stehen die Rapsfelder in ganz Deutschland wieder leuchtend gelb in voller Blüte. Bis die Rapssaat auf mehr als 1 Million Hektar Ackerfläche geerntet werden kann, um daraus Rapsöl zu pressen, dauert es nur noch wenige Wochen.

Rapsöl
(c) proplanta
Die Rapsbauern erwarten eine Erntemenge von insgesamt 3,5 Millionen Tonnen Raps. Die hiesigen Ölmühlen werden daraus ca. 1,4 Millionen Tonnen Rapsöl pressen.

Mit Blick auf die zuletzt leeren Speiseölregale in deutschen Supermärkten muss man wissen, dass im vergangenen Jahr im Lebensmitteleinzelhandel lediglich 82.000 Tonnen Rapsöl in Flaschen verkauft wurde. Das waren nur knapp 10 Prozent der für Nahrungsmittelzwecke produzierten Pflanzenölmenge und lediglich 2 Prozent der gesamten Rapsölproduktion.

Und dennoch war Rapsöl seit dem Beginn des Ukrainekriegs in Supermärkten nur selten zu finden. Wie kam es dazu? Die Antwort ist dieselbe, die zu Beginn der Coronapandemie für leere Klopapierregale gesorgt hat: Verbraucherinnen und Verbraucher haben gehamstert, also mehr als für den üblichen Bedarf gekauft.

Dabei muss aktuell niemand in Deutschland einen Mangel an Rapsöl fürchten. Das gilt auch mit Blick auf das normalerweise aus der Ukraine importierte Sonnenblumenöl, das nun durch Rapsöl ersetzt wird. Am einfachsten lässt sich das anhand von Zahlen belegen: Insgesamt verarbeiteten deutsche Ölmühlen 2021 rund 9 Millionen Tonnen Raps zu 4 Millionen Tonnen Rapsöl.

Diese Menge deckt nicht nur den Wegfall von Sonnenblumenöl aus der Ukraine, sondern es dient gleichzeitig als Rohstoff in der Futtermittelindustrie, in der Oleochemie und auch zur Herstellung von Biodiesel. Das Gesamtangebot von Rapsöl ist erheblich und nur ein kleiner Teil wird als Speiseöl benötigt.
UFOP
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