„Rohstoffknappheit ist jedenfalls kein Grund dafür“, so Schneider. Der Getreidepreis habe einen sehr geringen Anteil am Preis für Backwaren, erklärt Schneider. So liegt der Wertanteil des Weizens an einem Weizenbrötchen bei weniger als einem halben Cent. "Wenn ein Doppelzentner (100 kg) Weizen um zwei Euro teurer wird, lässt sich diese Steigerung beim Brötchen preismäßig gar nicht darstellen", erläutert Schneider. Selbst eine Verdoppelung des Getreidepreises führe demnach allenfalls zu einer marginalen Erhöhung des Brötchenpreises.
„Wir arbeiten gut mit dem regionalen Bäckerhandwerk zusammen. Aber wir müssen uns auch gegen falsche Darstellungen der Erhöhung der
Getreidepreise und deren Auswirkungen im Hinblick auf die
Verbraucherpreise wehren", so Schneider weiter. Begrenzte Preiserhöhungen beim Getreide seien ein schlechtes Argument für die angekündigten Preiserhöhungen bei Backwaren.
„Wir Bauern leben seit zwanzig Jahren mit ruinösen, nicht Kosten deckenden Getreidepreisen, von wenigen Ausnahmejahren einmal abgesehen. Auch in diesem Jahr sind noch keine Anzeichen sichtbar, die diese Situation nachhaltig verändern“, erklärt Schneider weiter.
Die Bauern würden durchaus den Kostendruck, unter dem das Bäckerhandwerk stehe, verstehen, auch durch die zunehmende Zahl von Backstationen bei Lebensmitteldiscountern, so Schneider. Aber deutlich mehr noch als die Rohstoffpreise bestimmten die steigenden Energie- und Wasserkosten die Preisbildung für Brot und Brötchen. (hbv)