Der Bedarf der hiesigen Brauereien von jährlich zwei Millionen Tonnen dürfte aber dennoch bei weitem nicht aus der Inlandserzeugung zu decken sein. Zum einen ist das Saatgut knapp, zum anderen wurden mehr Flächen als sonst bereits mit Wintergetreide bestellt.
Der Sommergerstenanbau in Deutschland war wegen niedriger Marktpreise, interessanter Alternativen wie dem Silomaisanbau und der hohen Anbaurisiken 2007 auf nur noch 496.000 Hektar zurückgegangen. Seit 2003 sind die Flächen damit um rund ein Drittel verkleinert worden. Zusätzlich beeinträchtigt durch ungünstige Witterung fiel die Sommergerstenernte mit 2,15 Millionen Tonnen um rund 14 Prozent kleiner aus als im Vorjahr. In Brauqualität kamen nur 1,18 Millionen Tonnen zusammen. Etwa eine Million Tonnen müssen daher im laufenden Wirtschaftsjahr nach Deutschland importiert werden.
Vertragspreise in Bayern direkt mit den Brauereien ausgehandelt
Neben der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Fläche sowie dem knappen Saatgutangebot sind für die Landwirte zur Aussaat 2008 natürlich auch die Vertragspreise von entscheidender Bedeutung. An entsprechenden Vereinbarungen waren bisher in der Regel nur Landwirte und aufnehmende Hand beteiligt; in Bayern hat man nun auch die Brauereien selbst mit ins Boot geholt.
Die Vertreter der Erzeugergemeinschaften und Brauer einigten sich auf direkte Verträge. In den Kontrakten sind Menge, Preis und Andienungsort, also Erfasser und/oder Mälzer benannt. Die Abrechnung erfolgt über den Erfassungshandel. Ein Preis von 280 Euro je Tonne wurde bisher als Basispreis genannt. Von diesem ausgehend werden bei der endgültigen Abrechnung Marktveränderungen berücksichtigt und dem Grundpreis hinzugerechnet oder abgezogen. (ZMP)