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10.03.2014 | 07:46 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Hinweise zu den Nmin-Werten im Frühjahr 2014

Dresden - Auf der Grundlage sehr guter Wachstumsbedingungen mit langem Zeitraum für die Mineralisation von Nährstoffen wuchsen in Sachsen meist ausgeglichene und weit entwickelte kräftige Winterraps- und Wintergetreide-Bestände heran.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Der kurzen Frostperiode im Januar gingen leichte Schneefälle voraus, so dass kaum Frostschäden zu verzeichnen sind.

Im Zeitraum Dezember 2013 bis Februar 2014 fielen nur ca. 45 % der langjährigen Niederschläge, so dass in Zusammenhang mit sich weiter entwickelnden Beständen kaum eine Verlagerung von Stickstoff oder Schwefel zu erwarten ist.

Mitte Februar waren im Mittel der beprobten Praxis- und Versuchsflächen mit 44 kg Nmin/ha (730 Proben) und 44 kg Smin/ha (342 Proben) in 0 – 60 cm Bodentiefe durchschnittliche verfügbare Nährstoffgehalte zu verzeichnen.

Die Unterschiede der Nmin -Gehalte zwischen den Bodenarten sind deutlicher als 2013, die Gehalte aber auch die Streubreite steigen mit zunehmender Bodenqualität an. D-Standorte weisen die geringsten Werte auf, V-Standorte etwas höhere, gefolgt von Lö-Standorten.

Unter Winterraps sind erwartungsgemäß die niedrigsten Nmin-Werte zu verzeichnen. Diese steigen in der Reihenfolge Wintergerste/Winterroggen zu Winterweizen und Brache/Sommerung an. Unter Winterweizen und -triticale und den Brachen sind die größten Streubreiten zu verzeichnen.

Die folgenden Tabellen zeigen das Ergebnis der Untersuchungen von sächsischen Praxis-, Dauertest- und Versuchsflächen:

Für die N-Düngebedarfsermittlung nach der Düngeverordnung können diese Untersuchungsergebnisse als Orientierungswerte herangezogen werden.

Auf Grund der Schwankungsbreite (z. B. unter Weizen 6 bis 152 kg Nmin/ha) und der unterschiedlichen Bewirtschaftung von Schlägen (organische Düngung, Vorfrucht usw.) wird jedoch unbedingt eine schlagbezogene Nmin-Untersuchung empfohlen. Diese sollte zeitnah zur vorgesehenen N-Düngung erfolgen, um die zwischenzeitliche Mineralisierung mit zu erfassen. Unter Berücksichtigung der Nmin-Gehalte, der Bestandesentwicklung, des Pflanzenzustandes, der Bodenqualität und der N-Nachlieferung ist der N-Düngebedarf zu ermitteln.

Zu beachten sind die in diesem Jahr sehr weit entwickelten Bestände. Hier ergibt sich eine verhaltene erste N-Gabe. Dies ist umso wichtiger, da die Bodenwasservorräte verbreitet nicht aufgefüllt sind. Bei kräftiger Andüngung besteht für ohnehin bereits üppige Bestände die Gefahr einer zu starken Biomassebildung mit Wassermangel in eventuell folgenden Trockenphasen.

Für die schlagweise Berechnung ist das Beratungsprogramm BEFU zu empfehlen. Dieses steht unter www.landwirtschaft.sachsen.de/befu zur Verfügung.

Quelle: Dr. Michael Grunert / LfULG Dresden

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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