Zwar wurden kurze Aufheiterungen zur Fortsetzung der Druscharbeiten genutzt, aber vor allem in den Späterntegebieten im südlichen Niedersachsen sowie in Ostfriesland stand Anfang der Woche immer noch schätzungsweise ein Drittel des Weizens auf dem Halm. Alle übrigen Getreidearten sind trotz der häufigen Unterbrechungen durch Regen bis auf Restflächen jetzt abgeerntet.
Zunehmend machen sich die Bauern Sorgen um die Qualität des noch stehenden Getreides. Durch feuchtwarme Witterung kommen die Körner bereits in der Ähre jetzt in Keimstimmung, das noch zu erntende Getreide ist deshalb nur noch als Futtergetreide mit Preisabschlägen zu verwerten. Auch der Roggen hat deshalb überwiegend keine Backqualität mehr.
Zudem tritt als Folge der zuvor extremen Trockenheit vermehrt Kümmerkorn auf. Auch ertraglich fällt die Ernte nach der Dürre unbefriedigend aus. Während die
Wintergerste als früh reifende Getreideart von der Trockenheit weniger beeinträchtigt wurde und das Vorjahresergebnis nur um fünf Prozent unterschritt, gab es bei allen anderen Arten erhebliche Ertragseinbußen.
Besonders stark war der Einbruch beim Roggen, der überwiegend auf den leichteren Böden mit schlechterer Wasserversorgung angebaut wird. Er brachte nach ersten Schätzungen fast ein Viertel weniger als im vergangenen Jahr. Mit 20 Prozent Minus schloss auch Triticale ab, während beim Winterweizen lediglich sieben Prozent weniger gedroschen wurden. (LPD)