Für ausgewogene Herangehensweise in der Alkoholpolitik - Betriebe müssen auf Veränderungen vorbereitet sein - Die Weingüter dürften laut Delp in Sachen Kennzeichnung, zunehmend mit Warnhinweisen und auch Gebietsweinwerbung konfrontiert werden. (c) proplanta
Es müsse sowohl das Bewusstsein der Menschen für das Missbrauchspotential von Wein geschärft als auch der Wert dieses Kulturgutes bewahrt werden, betonte die stellvertretende BDL-Vorsitzende Maike Delp nach einer Sitzung des Arbeitskreises Wein in Koblenz. Sie appellierte an die Jungwinzer, sich selbst noch besser in die Pflicht zu nehmen, um auf Veränderungen vorbereitet zu sein.
Aus Sicht von Delp reicht es nicht aus, sich wie bisher für den verantwortungsvollen Umgang mit Wein einzusetzen. „Uns muss auch bewusst sein, womit Weingüter in Sachen Kennzeichnung, Warnhinweisen und auch Gebietsweinwerbung zunehmend konfrontiert sein werden“, mahnte die stellvertretende BDL-Vorsitzende. Der Arbeitskreis wertete die Werbeverbote etwa in Litauen sowie die Diskussion um Werberestriktionen hierzulande als „alarmierende Signale“.
Delp stellte klar, dass Kinder, Jugendliche oder Schwangere nicht zur Zielgruppe von Weinwerbung gehörten und Wein für Kinder und Schwangere tabu sei. In vielen Ländern würden Warnhinweise bereits umgesetzt. Die Winzer sehen nach Delps Worten aber die Gefahr, dass neue Auflagen und Gesetze die Betriebe belasteten.
Maßnahmen gegen Missbrauch angemahnt
Weiter drängen die Jungwinzer dem BDL zufolge in der politischen Debatte auf eine differenzierte Betrachtung von Alkoholkonsum und -missbrauch. Sie sehen die Politik gefordert, verstärkt Maßnahmen gegen Missbrauch zu ergreifen. Die Alkoholprävention müsse auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und Risikobewertungen ausgebaut und die Weinbranche in einem konstruktiven Dialog in politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden.
Der BDL appellierte in diesem Zusammenhang an Verbraucher und Weinbranche, das Bewusstsein für das Missbrauchspotential von Wein zu schärfen. Die Weinbranche habe sich längst verpflichtet, den Werbekodex des Deutschen Werberates einzuhalten. Die Selbstkontrolle der Getränkewirtschaft sei etabliert. Allerdings reiche das noch nicht. Der BDL will weiter auf Prävention setzen und unterstützt deshalb das Programm „Wine in Moderation“.