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18.09.2023 | 00:08 | Weinmosternte 

Winzer in Rheinhessen und der Pfalz ernüchtert

Mainz / Hannover - Die Winzer in Rheinhessen und der Pfalz werden eine deutlich kleinere Weinmosternte einfahren als nach ersten Schätzungen erwartet worden war.

Weinlese 2023
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Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd geht von einer unterdurchschnittlichen Menge aus - Von Destatis geschätzte Steigerungen sind überholt - Winzer rechnen mit einer „kurzen, intensiven Lese“ - Auch in Niedersachsen wird mittlerweile Wein angebaut. (c) proplanta
Wie der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd (BWV) am vergangenen Freitag (15.9.) mitteilte, sind die bisherigen Erträge in den beiden größten deutschen Anbaugebieten „eher ernüchternd“ ausgefallen. Kurz vor Beginn der Weinlese hatte das Statistische Bundesamt (Destatis) für Rheinhessen eine Steigerung der Erntemenge gegenüber 2022 von 9,7 % und für die Pfalz von 10,3 % prognostiziert.

Aktuell geht der BWV hingegen von keiner Steigerung gegenüber dem Vorjahr, sondern vielmehr von einer leicht unterdurchschnittlichen Erntemenge aus. Diese Einschätzung sei auch von den Weinbauexperten der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) in Neustadt und Oppenheim bestätigt worden.

Als Hauptgrund für die Abweichung zu den Zahlen der Statistiker sieht der BWV die Witterung insbesondere in den vergangenen zwei Wochen. Die hohen Temperaturen hätten zu einer großen Verdunstung von Wasser aus den Beeren geführt. Zudem verringere die selektive Lese zur Steigerung der Qualität die Erträge. Darüber hinaus seien Rebflächen in Rheinhessen Ende August und vor wenigen Tagen von zwei Unwettern mit schwerem Hagelschlag getroffen worden, die auf rund 2.000 ha die Ernte teilweise vollständig vernichtet hätten, berichtete der BWV.

Qualitativ ein guter Jahrgang



Unabhängig von der Erntemenge geht der Verband aber nach wie vor von einem qualitativ guten Jahrgang aus. Derzeit rechneten die Winzer mit einer „kurzen, intensiven Lese“. Dieser Trend habe sich in den vergangenen Jahren immer stärker abgezeichnet. Viele Rebsorten erreichten ihre optimale Reife nahezu gleichzeitig. Dies erfordere eine hohe Schlagkraft, sei es bei der Maschinenernte, bei der Handlese oder der Verarbeitung der Trauben.

Der BWV sieht die Betriebe in Rheinhessen und der Pfalz „hervorragend“ dafür aufgestellt. Indes haben auch die Winzer zwischen Ems und Elbe mit der Ernte begonnen. Wie das Landvolk Niedersachsen zu Beginn voriger Woche mitteilte, beläuft sich das Anbaugebiet in dem Bundesland auf mittlerweile 36 ha; 2016 waren es erst 7,5 ha. Derzeit stünden frühe Traubensorten wie Solaris kurz vor der Lese.
AgE
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