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05.11.2023 | 11:49 | Existenzbedrohung 

Kartoffelanbau ist in Österreich zum Risiko geworden

St. Pölten - Der Anbau von Kartoffeln ist für die landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich zum Risiko geworden. „Mittlerweile geht es hier um Existenzen von Betrieben“, so Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Kartoffelanbau 2023
Mittlerweile geht es hier nach den Worten des Vizepräsidenten der Landwirtschaftskammer Niederösterreich um Betriebsexistenzen. (c) proplanta
Immer mehr Betriebsführer sähen sich dazu gezwungen, auf den Kartoffelanbau zu verzichten und stattdessen auf andere Kulturen zu setzen, um die Existenz ihrer Höfe zu sichern, erklärte Mayr am Montag (30.10.) in St. Pölten. So sei der heimische Kartoffelanbau das dritte Jahr in Folge zurückgegangen.

Die mit dieser Hackfrucht bestellte Fläche hat sich in Österreich laut Statistik Austria seit 2020 von 24.251 Hektar auf 20.529 Hektar in diesem Jahr verringert, was einem Minus von gut 15% entspricht. Die Erntemenge 2023 schätzen die Statistiker aktuell auf lediglich rund 576.800 Tonnen; das wäre das schlechteste Ergebnis seit 2015. Im Vorjahr waren 677.900 Tonnen gerodet worden, 2021 noch rund 769.700 Tonnen. Im Jahr 2020 hatten die Landwirte mit 885.900 Tonnen sogar die größte Menge an Kartoffeln seit mehr als 30 Jahren von den Feldern geholt.

Gegen willkürliche Pflanzenschutzverbote

Zu schaffen machen den Kartoffelerzeugern laut Mayr schwierige Witterungsverhältnisse, wiederholte enorme Schäden durch den Drahtwurm sowie ein wachsender Importdruck. Nach Ansicht des Vizepräsidenten bedarf es dringend praxistauglicher Lösungen hinsichtlich des Pflanzenschutzes, um den Drahtwurm und auch andere Schädlinge an ihrer Verbreitung zu hindern.

„Wir haben immer weniger Werkzeuge zur Verfügung, um unsere Pflanzen gesunderhalten und zur Ernte bringen zu können. Und gleichzeitig spricht sich die Mehrheit des EU-Umweltausschusses für noch mehr Einschränkungen beim Pflanzenschutz aus“, monierte Mayr. Er warnte vor willkürlich verhängten Verboten, denn damit „setzt man die Versorgung in Europa leichtfertig aufs Spiel und öffnet Importen aus Drittstaaten Tür und Tor“.
AgE
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