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18.03.2012 | 15:30 | Weinforschung 

Klimawandel führt zur Erhöhung des Alkoholgehalts von Wein

Bonn - Da durch den Klimawandel die Trauben immer früher heranreifen, erhöht sich der Alkoholgehalt des Weins.

Weintrauben
(c) proplanta
Dieses Phänomen ist laut einer Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht wurde, seit einiger Zeit auf der ganzen Welt zu beobachten. In Süd-Australien und in der Region von Colmar in Frankreich setze die Traubenreife alle zehn Jahre etwa acht Tage früher ein, und in Geisenheim in Deutschland seien es etwa vier Tage, heißt es in dem Forschungsbericht.

Diese frühere Fruchtreife hat nach Angaben der Wissenschaftler allerdings mehrere Nachteile: So müsse etwa die Beerenlese bei großer Hitze erfolgen. Im französischen Languedoc-Roussillon würden die Früchte nun im August statt im September geerntet, was sich nachteilig auf die Qualität des Weins auswirke. Hinzu komme, dass die Wärme bei Weißwein noch zusätzlich die Oxidation steigere.

Der größte Nachteil sei jedoch der Anstieg des Alkoholgehalts im Wein, schreiben die Forscher. Dieser nehme beispielsweise in der Region Languedoc seit den achtziger Jahren alle zehn Jahre um fast 1 Prozentpunkt zu und habe sich in den letzten 20 Jahren von durchschnittlich 11 Volumenprozent auf 13 Volumenprozent erhöht.

Die französische Weinindustrie hat diese Herausforderung bereits seit längerem angenommen. Vom Institut für Agrarforschung (INRA) wurde ein Projekt mit dem Titel „Qualitätswein mit niedrigem Alkoholgehalt“ (VDQA) durchgeführt, bei dem insgesamt zwölf öffentliche und private Partner zusammenarbeiteten.

Das kurzfristige Ziel der Forscher war die Entwicklung einer neuen Technologie zur „Entalkoholisierung“ von Wein, die heute bereits perfekt funktioniert. Dabei wird ein Teil des Wassers und des Alkohols aus dem Wein extrahiert; anschließend wird der Alkohol aus dem Extrakt teilweise entfernt und das so gewonnene pflanzliche Wasser wieder dem Wein zugeführt. Die sensorischen Eigenschaften und die Wahrnehmung der Aromen bleiben durch diese Technik unverändert.

Die Autoren schlagen als Gegenmaßnahme vor, neue Traubensorten mit einem geringeren Zuckergehalt zu züchten, um so weniger Alkohol im Wein zu produzieren. (AgE)
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