Bei erstem Befall ist sofort eine Stoppspritzung erforderlich. In diesem Fall ist der Einsatz eines (lokal) systemischen Fungizides (Infinito, Proxanil) in Tankmischung mit einem sporizidem Kontaktmittel zu empfehlen. Bei anhaltend hohem Infektionsdruck ist die Spritzung im Abstand von 3-5 Tagen zu wiederholen.
Zur Erzielung eines wirksamen Infektionsstoppes sollten die angegebenen Aufwandmengen nicht reduziert werden. Die Spritzabstände für die Folgebehandlungen können unter Beachtung des aktuellen regionalen Infektionsdruckes sowie schlagspezifischer Bedingungen, wie z. B. Krautwachstum, Sortenanfälligkeit, örtliche Niederschlagsmenge, Fungizidgruppe, individuell für den einzelnen Schlag angepasst werden.
Nutzen Sie auch die entsprechenden Entscheidungshilfen (SIMPHYT1 und 3), Befallserhebungen und Fachinformationen für Kartoffelanbauer unter www.isip.de.
Bisher war das Auftreten des Kartoffelkäfers allgemein noch auf niedrigem Niveau. Die Kartoffelbestände weisen örtlich neben
Kartoffelkäfer auch Befall mit Larven auf. Eine Bekämpfung sollte im frühen Larvenstadium durchgeführt werden. Zur richtigen Terminierung des Insektizideinsatzes empfehlen wir die Entscheidungshilfe SIMLEP. Das
Prognosemodell SIMLEP steht allen Pflanzensschutzwarndienstabonnenten unter www.isip.de zur Verfügung.
Bei erforderlichen Behandlungsmaßnahmen ist weiterhin ein Antiresistenz-Management zum Schutz der Wirksamkeit der
Insektizide zu beachten. Dazu zählt unter anderem die Bekämpfung nach Bekämpfungsrichtwert (BRW: 20 % gefährdete Pflanzen – eine Pflanze gilt als gefährdet, wenn > 15 Larven und/ oder Käfer pro Pflanze vorhanden sind), keine Reduzierungen der Aufwandmengen, Vermeidung von Selbstfolge der Präparate sowie gleicher Wirkstoffgruppen.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden