Dieses Fazit hat der Bundesverband Ökologischer Weinbau (Ecovin) bei der alljährlichen Kupfertagung des Bundes Ökologische
Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), der Internationalen Vereinigung ökologischer Landbaubewegungen (IFOAM Organics Europe) und des Julius Kühn-Instituts (
JKI) am Donnerstag (24.11.) gezogen.
Derweil trage die Forschung zur Minimierung des Kupfereinsatzes im ökologischen Pflanzenschutz Früchte. Laut Ecovin-Vorstandssprecherin Hanneke Schönhals zeigen die Daten, dass die deutschen Biowinzer
Kupfer bedarfsgerecht ausbringen - in guten Jahren etwa nur die Hälfte der zulässigen Einsatzmenge. „Wir hoffen, mit neuen Formulierungen, neuen Präparaten und der Förderung pilzwiderstandsfähiger Rebsorten die Menge mittelfristig zu reduzieren“, so Schönhals.
Solange wirksame Alternativen fehlten, könne die zulässige Höchstmenge aber nicht gesenkt werden. Die Marktreife neuer Präparate könne Jahre und Jahrzehnte dauern. „Auf die Einführung neuer Präparate alleine wollen wir nicht warten. Die Ecovin-Weingüter setzen deshalb weiterhin auf einen ganzheitlichen, präventiven Pflanzenschutz und stark auf die neuen, robusten Rebsorten“, resümierte die Ecovin-Vorstandssprecherin.
Kaum ein Stoff ist laut Ecovin so umstritten im
Ökolandbau und -weinbau wie Kupfer. Kupfer kann sich in den oberen Bodenschichten anreichern und das Bodenleben schädigen. Die gewaltigen Kupferaltlasten in vielen Böden stammen aus dem 20. Jahrhundert, als noch Kupferausbringungsmengen von 50 kg pro Jahr und Hektar im Weinbau durchaus üblich waren. Das Edelmetall ist vorerst noch bis 2025 als Übergangslösung in den meisten EU-Staaten als
Fungizid im Ökolandbau zugelassen.
In Deutschland liegen die Obergrenzen für die Kupferausbringung - je nach Indikation und Mittel - bei bis zu 4 kg pro Jahr und Hektar. Die Zulassung unterliegt der Auflage, dass die Bioanbauverbände gemeinsam mit dem JKI-Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen kontinuierlich an einer weiteren Reduktion des Kupfereinsatzes arbeiten und dazu Daten erheben.