Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

10.09.2019 | 08:12 | Rübenkampagne 2019 

Landesosten rechnet mit magerer Zuckerrübenernte

Anklam - In der Zuckerfabrik Anklam startetete heute um 8.00 Uhr die diesjährige Verarbeitungskampagne.

Zuckerrübenernte Mecklenburg-Vorpommern
Die Rübenlaster rollen wieder: Am Dienstagmorgen punkt acht Uhr wird der erste am Tor der Zuckerfabrik Anklam erwartet. Ab dann geht es 120 Tage lang rund. Zuckerrüben von 20.000 Hektar werden in Anklam verarbeitet. (c) proplanta
Bis Anfang Januar werden an sieben Tagen die Woche jeweils 12.000 bis 14.000 Tonnen Rüben verarbeitet, wie Geschäftsführer Matthias Sauer sagte. Die Rüben werden täglich außer sonntags angefahren. Im Rübenhof können rund 20.000 Tonnen auf Vorrat gelagert werden. Insgesamt rechnet das Unternehmen mit 1,5 Millionen Tonnen. Im vorigen Jahr waren es nur 1,2 Millionen Tonnen Rüben, die Kampagne endete schon Mitte Dezember.

Die Fabrik erhält nach Sauers Angaben Rüben von 22.000 Hektar Fläche in 340 Agrarbetrieben. Der durchschnittliche Ertrag liege diesmal bei 69 Tonnen pro Hektar. Das sind mehr Rüben als im Vorjahr, aber etwa zehn Prozent weniger als im mehrjährigen Durchschnitt, wie die Geschäftsführerin des Verbands der Zuckerrübenanbauer, Antje Ramm, sagte.

Der derzeitige Regen tut den Rüben nach ihren Worten noch gut. Die Blätter seien gesund. «Die Rüben können noch bis Ende Oktober wachsen.» Auch der Zuckergehalt könne noch steigen. Er liege zwischen 16 und 18 Prozent, das Gewicht der Rüben schwanke zwischen 500 und 1.000 Gramm.

Die regionalen Unterschiede seien groß. «Fast jeder Landwirt hat sein eigenes Wetter gehabt», sagte Sauer. Die Fabrik müsse aber jetzt mit der Kampagne anfangen, um alle Rüben rechtzeitig verarbeiten zu können. Frühlieferer erhielten eine Prämie als Ausgleich für entgangenes Wachstum.

Die zur niederländischen Suiker Unie gehörende Fabrik hat Sauer zufolge eine neue Anlage zur Reinigung des Rübensafts in Betrieb genommen. Acht Millionen Euro seien investiert worden. Mit Hilfe von Kalk würden die Nichtzuckerstoffe - etwa verschiedene Salze - aus dem Saft abgetrennt. Der Kalk komme danach als Dünger aufs Feld.

In diesem Jahr haben Landwirte im Nordosten auf rund 25.000 Hektar Zuckerrüben angebaut. Damit wuchs die Fläche im Gegensatz zum Bundestrend. Im Vergleich zum Vorjahr wurden zwölf und im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2017 vier Prozent mehr Fläche mit Rüben bestellt. Die Bauern liefern an zwei Verarbeiter, außer nach Anklam auch nach Uelzen in Niedersachsen, wo die Kampagne am 19. September beginnt. Im Bundesschnitt rechnet die Zuckerindustrie mit einem Ertrag auf dem Niveau von 2018.
dpa/mv
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Überdurchschnittlicher Zuckerertrag

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen