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15.07.2010 | 06:03 | Ernteschätzung  

Landwirte rechnen derzeit noch mit durchschnittlichen Erträgen bei Getreide und Raps

Schwerin - Zu Beginn der Getreideernte veröffentlicht das Statistische Amt erste Ergebnisse der Ernteschätzung von Ende Juni. Ihr liegen Meldungen von mehr als 530 Landwirten aus allen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns zugrunde.

Ernte 2010
Demnach werden die Hektarleistungen im Landesdurchschnitt sowohl bei Getreide als auch bei Raps unter denen des Vorjahres liegen. Das mittlere Ertragsniveau der vergangenen Jahre wird beim derzeitigen Wachstumsstand wohl noch erreicht werden.

Im Frühjahr verursachte die kalte Witterung erhebliche Wachstums- und Entwicklungsrückstände. Das Sommergetreide hatte einen schlechten Wachstumsstart mit teils ungenügender Bestockung. Von den am 11. Juni örtlich begrenzten Starkniederschlägen und Hagelschauern waren besonders Wintergerste und Raps betroffen. Mit dem anschließenden Wetterumschwung, bei dem Kälte und Nässe sommerlicher Hitze und Trockenheit wichen, konnte der Vegetationsrückstand jedoch nicht ausgeglichen werden.

Falls die heiße und trockene Witterung anhält, ist damit zu rechnen, dass die aktuellen Ertragsaussichten für Getreide und Raps nach unten korrigiert werden.

Wintergerste erreichte bei den hohen Temperaturen teilweise schon die Notreife, sodass auf leichten Böden örtlich früher als normal bereits mit der Ernte begonnen wurde. Im Durchschnitt des Landes gehen erste Ertragsschätzungen dennoch von 69 Dezitonnen je Hektar aus.

Die Erträge von Winterweizen werden den Schätzungen zufolge bei 75 Dezitonnen je Hektar und damit zwischen 5 und 10 Prozent unter denen des Vorjahres liegen. Ähnliches gilt für Roggen, für den derzeit rund 51 Dezitonnen je Hektar veranschlagt werden. Die Hektarleistungen von Triticale werden sich auf 54 Dezitonnen belaufen.

Bei Sommergetreide, das schon seit einigen Jahren wirtschaftlich unbefriedigende Erträge bringt, deutet auch 2010 nichts auf einen Durchbruch hin. Derzeit erwartete 46 Dezitonnen je Hektar bei Sommergerste und vor allem die 42 Dezitonnen je Hektar bei Hafer verfehlen die Leistungen von 2009 teils erheblich.

Winterraps hatte in diesem Frühjahr die längste Blühdauer seit Jahrzehnten. Wegen der anhaltenden Kälte jedoch blieb der Insektenflug weitgehend aus. Viele unbefruchtete Blüten und ein vergleichsweise geringer Schotenansatz waren die Folge, sodass der geschätzte Ertrag von 40 Dezitonnen je Hektar im Landesdurchschnitt zwar dem mehrjährigen Mittel entspricht, aber beträchtlich unter dem Ergebnis des Vorjahres liegt. (PD)
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