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19.07.2013 | 19:59 | Getreideernte 2013 

Mähdrescher in Rheinland-Pfalz rollen an

Gundersheim/Mainz - Dem Getreide in Rheinland-Pfalz haben die Wetterkapriolen der vergangenen Monate offenbar nicht besonders geschadet. Die Landwirte rechneten mit einer guten Ernte, hieß es am Freitag von den Bauern- und Winzerverbänden im Land.

Getreideernte 2013
(c) proplanta
Allerdings konnten die Mähdrescher erst mit Verspätung losrollen. Bedingt durch den langen und kalten Winter sowie das darauffolgende kühle Frühjahr habe sich die Ernte bislang bei fast allen Kulturen verzögert, erklärte der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, in Gundersheim. Die Ernte werde voraussichtlich durchschnittlich ausfallen. Im dpa-Interview hatte Schindler noch von einer überdurchschnittlichen Ernte gesprochen. Neueste Zahlen belegten dies jedoch nicht mehr, hieß es von der Pressestelle.

Durch das kühle und nasse Frühjahr sind auch die Bauern im Norden des Landes mehrere Wochen später dran als sonst. Normalerweise seien die Mähdrescher schon Ende Juni unterwegs, sagte ein Sprecher des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau. Der verspätete Erntestart mache aber weder von der Qualität noch von der Erntemenge etwas aus. Nur die Arbeitszeiten verdichteten sich, und das bedeute für die Landwirte mehr Stress. Durch das Sommerwetter seien gute Qualitäten zu erwarten. Sollte es allerdings in den nächsten Wochen weiter trocken bleiben, drohten Schäden beim Mais und der Zuckerrübe.

Nach Angaben von Schindler ist die Wintergerste in Rheinhessen und der Vorderpfalz inzwischen so gut wie abgeerntet. Die ersten Ergebnisse seien zufriedenstellend, sagte er. Das Ertragsniveau der Frühkartoffeln liege hingegen unter den Erwartungen. Hier gebe es Ertragseinbußen von rund zehn Prozent im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Die Weinreben hätten hingegen von der Regenperiode im Frühsommer profitiert.

Der Sprecher des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau führt die Wetterkapriolen des Frühjahrs auf den Klimawandel zurück. Der sei im Norden von Rheinland-Pfalz inzwischen deutlich zu spüren, sagte er. Extreme Wetterlagen habe es auch vor Jahrhunderten schon gegeben, doch eine Häufung von Wetterextremen wie in den vergangenen Jahren sei schon sehr ungewöhnlich. Es vergehe kaum noch ein Jahr ohne Perioden mit extremer Nässe oder Trockenheit.

Schindler sieht diesen Zusammenhang nicht. Wetterextreme habe es auch früher schon gegeben, sagte er. In diesem Jahr vom Klimawandel zu reden, passe ohnehin nicht in den Ablauf. «Es war ein Jahr, in dem die normale Landwirtschaft eigentlich ganz gut zurechtgekommen ist. Nur die Sonderkulturen - etwa Spargel und Erdbeeren - waren die Verlierer bei diesem Geschäft», sagte Schindler. (dpa/lrs)
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