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27.06.2008 | 09:57 | Maispreise 

Mais bleibt knapp und teuer

Bonn - Mais bleibt knapp und teuer. Dieses Fazit zieht das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) aus den jüngsten Ernteprognosen.

Ernteprognose Mais
(c) proplanta
Nach Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) wird die weltweite Nachfrage das Angebot übersteigen. Demnach sinkt die Produktionsmenge für das Jahr 2008/09 weltweit um 14,6 Mio. t. auf 775,3 Mio. t. Demgegenüber steht ein um 14,2 Mio. t. höherer Bedarf von insgesamt 793,1 Mio. t.

Ausschlaggebend sind die Entwicklungen in den USA. Dort werden in der Regel etwa 40 % des weltweiten Maisangebotes erzeugt. Neben der um 9 Prozent auf 31,9 Mio. ha verringerten Maisanbaufläche und ungünstigen Witterungsbedingungen zur Aussaat wirken sich nun auch die teilweise sehr heftigen Überschwemmungen im mittleren Westen, dem Maisgürtel der USA, aus. In manchen Regionen wie etwa Wisconsin wird mit Ernteausfällen von bis zu 30 % gerechnet. Das führt dazu, dass die Ernteerwartungen für die USA um rund 10 % oder 34 Mio. t. auf 298 Mio. t. zurückgeschraubt wurden.

Die insgesamt positiven Ernteerwartungen in Europa können dies nicht ausgleichen. Nach Angaben der EU-Kommission wurden die Anbauflächen in fast allen bedeutenden Anbauländern ausgeweitet, somit könnte die Erntemenge in Europa um rund 10 Mio. t. auf 58 Mio. t. steigen. Ob sich das so realisieren lässt, hängt maßgeblich von den Ernteverläufen in Ungarn, Rumänien und Bulgarien ab. Nach der Dürreperiode im Vorjahr wird in Ungarn beispielsweise wieder eine Verdoppelung der Erntemenge auf über 8 Mio. t. erwartet.

Für Deutschland gestaltet sich die Prognose bislang noch schwierig. Aufgrund der Ausweitung der Anbauflächen müsste man von einer Steigerung der Erntemenge gegenüber den 3,8 Mio. t aus dem Vorjahr ausgehen. Allerdings wirken dem die teilweise verspätete Aussaat sowie die Hitze im Norden und Nordosten im Mai und die über dem Durchschnitt liegenden Niederschlagsmengen im Süden und Südwesten entgegen. Es bleibt abzuwarten, ob dies ertragsrelevant werden wird.

Der europäische Markt wird sich daraufhin voraussichtlich etwas entspannen. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass die Maisimporte von 13 Mio. t. 2007/08 wieder auf 7 Mio. t zurückgefahren werden. Preislich wirkt sich dies allerdings noch nicht aus. Im Sog der Entwicklung an der Chicagoer Börse legten die Preise auch in Deutschland zu. Franko Hamburg wurde Mais nach Angaben der ZMP mit 223 Euro/t gehandelt. Die Erzeugerpreise für alterntige Ware haben sich mit rund 200 Euro/t gegenüber den Vorwochen jedoch kaum verändert. (PD)
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