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30.08.2008 | 10:58 | Diabrotica-Bekämpfung 

Maiswurzelbohrer: DMK begrüßt die Seehofer-Offerte

Bonn - Das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) begrüßt die Ankündigung von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer, sich für die Lockerung der Auflagen im Kampf gegen den Maiswurzelbohrer einzusetzen.

Maiswurzelbohrer
Maiswurzelbohrer (c) JKI
Nach den ersten Funden im vergangenen Jahr breitet sich der westliche Maiswurzelbohrer 2008 in Bayern und Baden-Württemberg weiter aus. Für die betroffenen Landwirte in den einzelnen Regionen, vor allem in Deggendorf und im Landkreis Passau, bringt der Maiswurzelbohrer aufgrund seines Status als Quarantäneschädling einschneidende wirtschaftliche Konsequenzen mit sich. Die mit der Quarantäne einhergehenden Maßnahmen mit dem Ziel der Ausrottung des Maiswurzelbohrers seien unverhältnismäßig, zumal sich abzeichnen würde, dass sich der Maisschädling nicht mehr ausrotten ließe, erklärte das DMK.

Als Quarantäneschädling ist der Maiswurzelbohrer anzeigepflichtig. Bei einem Fund greifen sofort entsprechende, gesetzlich vorgeschriebene Maßnahmen. Innerhalb der 1 km breiten Befallszone um den Fundort herum müssen unter anderem die adulten Käfer chemisch bekämpft werden. Außerdem darf in den zwei folgenden Jahren kein Mais angebaut werden. In der Sicherheitszone, die sich 5 km breit um die Befallszone zieht, darf auf Flächen, auf denen im Jahr des Fundes Mais steht, in den zwei folgenden Jahren nur einmal Mais angebaut werden. Die Beschränkungen werden erst aufgehoben, sobald in dem entsprechenden Zeitraum auf dieser Fläche keine weiteren Käfer mehr gefunden werden.

Für viele Landwirte ist das nicht realisierbar, weil ihnen schlicht alternative Flächen für den Maisanbau fehlen. Vor allem Milchvieh haltenden Betrieben werde die Futtergrundlage entzogen. Den Landwirten müsse geholfen werden, erklärte das DMK. Die nun angekündigte Möglichkeit, den Status des Quarantänegebietes aufzuheben und an Stelle dessen die Landkreise Passau und Deggendorf als natürliche Befallsgebiete auszuweisen, eröffne den Landwirten zumindest wieder eine Perspektive.

Das bedeutet, dass man den Maiswurzelbohrer an seiner Verbreitung hintern möchte und die Maßnahmen nicht auf eine Ausrottung ausrichtet. Unter anderem dürften die Landwirte innerhalb von drei Jahren zwei Mal Mais anbauen. Gleichzeitig würden aber die gesamten Landkreise und somit auch jene Flächen, auf denen der Maiswurzelbohrer noch nicht aufgetreten ist, als natürliches Befallsgebiet gelten.

Bis zu einer anderen Entscheidung der EU und der Bundesbehörden gelten jedoch unverändert die Regelungen der Quarantäne-Verordnung. Der Maiswurzelbohrer ist weltweit ein gefürchteter Schädling. Die Larven fressen an den Maiswurzeln, ältere Larven am Wurzelherz und in der Pflanze, so dass die Maispflanze absterben kann. Die adulten Käfer sorgen für Fraßschäden an Blättern, Körnern oder Narbenfäden. Die Käfer fliegen von Juli bis Oktober.

In diesem Jahr wurde der erste Käfer des westlichen Maiswurzelbohrers in Deutschland am 14. Juli in Neuhaus am Inn im Landkreis Passau gefunden. Mittlerweile tauchten dort in sieben weiteren Orten Käfer auf. Außerdem werden aus den Landkreis Deggendorf und Straubing-Bogen weitere Funde gemeldet. Insgesamt sind in Bayern bislang über 100 Käfer des Maiswurzelbohrers gefunden worden. In Baden-Württemberg wurde der Maiswurzelbohrer im Ortenaukreis und in Ravensburg registriert. Die Zahlen liegen hier bei 77 Käfern. Eine laufend aktualisierte Liste der gemeldeten Funde kann unter www.maiskomitee.de Rubrik Aktuell eingesehen werden. (DMK)
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