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22.08.2012 | 10:30 | Diabrotica 

Maiswurzelbohrer 2012: Strategie der Fruchtfolge zeigt erste Wirkung

Stuttgart - Die Situation im Hinblick auf den Maiswurzelbohrer ist in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr entspannter.

Maiswurzelbohrer - Aktueller Stand
(c) proplanta
Die Unteren Landwirtschaftsbehörden haben in diesem Jahr in den hauptsächlich betroffenen Landkreisen Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald und im Ortenaukreis bisher rund 3.900 Käfer gezählt - das sind rund 600 Käfer weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit zeigt die eingeschlagene Strategie der angeordneten Fruchtfolge Wirkung.

Allerdings zeichnet sich auch ab, dass sich einige Landwirte nicht an die Vorgaben gehalten und erneut Mais gepflanzt haben, wo eine andere Kultur in der Fruchtfolge hätte angebaut werden müssen. Gegen derartige Verstöße wird das Land konsequent vorgehen, zumal die Landwirtinnen und Landwirte frühzeitig und mehrfach über die Anbaubeschränkungen in Eingrenzungsgebieten des Maiswurzelbohrers informiert worden sind.

Derzeit sei von Unregelmäßigkeiten bei der Fruchtfolge bei etwa 100 Betrieben auf einer Gesamtfläche von etwa 130 Hektar in den Kreisen Emmendingen und in der Ortenau auszugehen. Insgesamt werden in den beiden Landkreisen knapp 19.000 Hektar Mais angebaut. Die Fruchtfolgeregelung gibt vor, dass maximal zweimal Mais in drei Jahren angebaut werden darf.

Die einzige sichere und praktikable Möglichkeit zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers sei die Unterbrechung des Maisanbaus durch die Fruchtfolge, stellt Agrarminister Bonde klar.

Als Folge einer Abweichung von den Fruchtfolgevorgaben befürchte das Ministerium eine massenhafte Vermehrung und unkontrollierte Weiterverbreitung des Schädlings. Eine weitere Ausbreitung des Quarantäneschädlings würde auch die Saatmaisproduktion in Südbaden bedrohen.

"Damit die Ehrlichen hier nicht die Dummen sind, wird Fehlverhalten konsequent geahndet. Dies bedeutet je nach Schwere und Ausmaß des Verstoßes empfindliche Kürzungen der Direktzahlungen an die Betriebe", betonte Bonde.


Pestizide sind keine Lösung

„Wir wollen und können uns nicht auf die Chemie verlassen. Damit sind wir schon einmal in Teufels Küche gekommen", warnte der Verbraucherminister. 2008 war in der Rheinebene ein Bienensterben durch das gegen den Schädling wirksame Beizmittel Clothianidin ausgelöst worden, das inzwischen für die Maiswurzelbohrer-Bekämpfung nicht mehr zugelassen ist. 12.000 Bienenvölker waren damals betroffen.

„Ich appelliere auch für die Zukunft an die Vernunft der betroffenen Landwirte, die bestehende Fruchtfolgeregelung zu akzeptieren und somit einen solidarischen Beitrag zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung des gefährlichen Quarantäneschädlings zum Schutz des Maisanbaus zu leisten", so Bonde abschließend.


Hintergrund

In den Befallsgebieten des Maiswurzelbohrers hat die EU strenge Fruchtfolgevorgaben zur Eindämmung des wirtschaftlich bedeutendsten Maisschädlings erlassen. Die Bekämpfungsstrategie des nach Deutschland eingeschleppten Käfers, der weltweit Schäden in vielfacher Millionenhöhe verursacht, basiert auf der Pflicht zum Fruchtwechsel, um dem Maiswurzelbohrer die Lebensgrundlage zu entziehen. Das bedeutet: maximal zweimal Mais in drei Jahren. Dies ist in der Maiswurzelbohrer­Bekämpfungsverordnung des Bundes festgelegt. 2011 waren die Käferzahlen mit 6121 gefangenen Tieren auf das rund 20-fache der vergangenen Jahre angestiegen. (Pd)



Aktuelle Informationen zur Verbreitung des Maiswurzelbohrers finden Sie auf www.diabrotica.de

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