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08.09.2011 | 06:42 | Maisschädling 

Maiswurzelbohrer jetzt auch in Rheinland-Pfalz

Mainz - Der Westliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera) wurde am 5. September 2011 erstmals in einer Lockstofffalle in der Gemarkung Bodenheim gefangen.

Maiswurzelbohrer
Maiswurzelbohrer (c) JKI
Die größte Gefahr für den heimischen Maisanbau geht derzeit von einem kleinen Käfer aus, dem Westlichen Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera). Der Schädling breitet sich zunehmend aus. Wie Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken mitteilt, hat der Schädling jetzt auch die ersten Maiskulturen in Rheinland-Pfalz befallen. Am 5. September 2011 habe der Pflanzenschutzdienst Rheinland-Pfalz in der Gemarkung Bodenheim erstmals einen Käfer in einer Lockstofffalle gefangen. Der Maiswurzelbohrer ist ein so genannter „Quarantäneschädling". Sobald er auftritt, werden so genannte Befalls- und Sicherheitszonen um den Ort des Befalls ausgewiesen. Auf dem Acker in Bodenheim hat der staatliche Pflanzenschutzdienst nun die Überwachung intensiviert und Maßnahmen zur Bekämpfung des Schädlings ergriffen.

„Die effektivste Bekämpfungsmaßnahme des Maiswurzelbohrers ist eine geregelte Fruchtfolge mit mindestens einjährigen Anbaupausen für Mais. Insektizidbehandlungen haben keinen vergleichbar hohen Wirkungsgrad", betonte die rheinland-pfälzische Landwirtschafts- und Umweltministerin Ulrike Höfken. Dass der gefährlich Schädling jetzt auch im Land aufgetreten sei, unterstreiche die Forderung der Landesregierung nach einer weit gestellten Fruchtfolge im Rahmen der Diskussionen um die Ökologisierung („Greening") der gemeinsamen Agrarpolitik in Europa (GAP) und zum Erneuerbaren Energien-Gesetz.

In Maisanbaugebieten mit Monokulturen verursacht der Schädling alljährlich große Verluste und entsprechen hohe Kosten bei der Bekämpfung. „Alle Mais anbauenden Landwirte sollten angesichts der konkreten Bedrohung durch den Schädling bereits jetzt den weiteren Maisanbau sorgfältig planen. Eine vorrangig auf Insektiziden basierende Bekämpfungsstrategie kann die Probleme nicht lösen", betonte die Ministerin.

Der Maiswurzelbohrer wurde in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts aus den USA nach Südosteuropa eingeschleppt und breitet sich seitdem in Richtung Westen aus. In den Maisanbaugebieten entlang der Donau und im Oberrheingraben hat sich der Schädling bereits in den vergangenen Jahren fest etabliert. 2010 trat er in Nordrhein - Westfalen auf. Vor wenigen Tagen hatte der hessische Pflanzenschutzdienst Befall bei Groß-Gerau gemeldet. Eine Bedrohung besteht aktuell auch für südpfälzische Gemarkungen, da nur wenige Kilometer entfernt in Baden - Württemberg ebenfalls Maiwurzelbohrer festgestellt wurden.

Für 2012 rechnet der Pflanzenschutzdienst Rheinland-Pfalz mit weiteren Einschleppungen. Daher sollten die Bauern dort bereits jetzt mit einer geeigneten Fruchtfolge das Befallsrisiko soweit wie möglich senken. (PD)
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