Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

16.02.2020 | 00:01 | Feldmausplage 

Massenvermehrung von Feldmäusen beunruhigt

Stuttgart - Bauern rechnen in diesem Jahr aufgrund des bislang milden und schneearmen Winters mit einer neuen Mäuseplage.

Massenvermehrung Feldmäuse 2020
Milde Temperaturen, kein Frost und so gut wie kein Schnee: Die Mäuse fühlen sich derzeit auf vielen Feldern pudelwohl - sehr zur Sorge der Bauern. (c) proplanta
«Abgefressene Pflanzen auf den Randstreifen und kreisrunde Flecken auf den Feldern zeigen, dass wir schon jetzt Probleme haben», sagte der Referent für Pflanzenbau und Umwelt beim Thüringer Bauernverband, André Rathgeber, der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe mehrere Faktoren, die eine starke Vermehrung der Nager momentan begünstigten.

So fänden Mäuse aufgrund der Witterung derzeit reichlich Nahrung. Außerdem habe ein Großteil der Population überlebt, da Ende vergangenen Jahres keine Giftköder ausgelegt werden konnten. Grund hierfür sei, dass es eine Debatte um die Auflagen für den Einsatz von Rodentiziden gegeben habe, die zur Bekämpfung von Nagetieren eingesetzt werden. Diese Mittel dürften nun zwar weiter eingesetzt werden. «Aber es ist jetzt nicht die Zeit dazu.»

In Gebieten, wo etwa der Feldhamster vorkomme, könne das Mäusegift erst wieder ab November ausgelegt werden. Die Giftköder müssten mit Legeflinten gezielt in die Löcher gelegt und diese anschließend mit Erde verschlossen werden, erklärte Rathgeber. Somit bestünde für Vögel und Hamster keine Gefahr. Das Mäusegift werde auch nur dann eingesetzt, wenn der zu erwartende Schaden durch Mäuse deutlich über den Kosten des Einsatzes der Rodentizide liege.

Um die Mäuseplage auf natürliche Weise zu bekämpfen, bräuchte es eine Schneedecke und einen durchgefrorenen Boden. Mit steigenden Populationen werde in ganz Deutschland, insbesondere aber in Gegenden mit guten Böden - wie dem Erfurter Becken oder dem Eichsfeld - gerechnet.

Rathgeber verwies darauf, dass es bei Feldmäusen alle drei bis fünf Jahre zu Massenvermehrungen komme. Zuletzt waren dadurch in Thüringen in den Jahren 2012 und 2015 großflächig Kulturbestände vernichtet worden. Die Ertragsverluste gingen laut dem Bauernverband damals in die Millionen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken