An den Apfelbäumen in Mecklenburg-Vorpommern hängen wieder mehr Früchte. In diesem Jahr rechnen die Obstbauern mit einer Ernte von rund 32.000 Tonnen Äpfeln, wie Agrarminister Till
Backhaus (
SPD) am Montag in Lüssow bei Stralsund mitteilte.
Das wären gut 20 Prozent mehr als 2013, aber immer noch etwa 10 Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Grund für das eher mittelmäßige Ergebnis sei der Frost Anfang Mai, meinte Backhaus.
So wie in Deutschland insgesamt ist der Apfel auch im Nordosten die dominierende Obstart, wie es hieß. Auf über 1.500 Hektar gedeihen 1,7 Millionen Apfelbäume. Neun von zehn Äpfeln im Land werden zu Saft, Mus oder Kindernahrung verarbeitet.
Sorge bereite der Branche das russische Einfuhrverbot. Dadurch würden die Karten auf dem Apfelmarkt zum Saisonstart kräftig durchgemischt, meinte Backhaus. Negative Folgen für die
Erzeugerpreise seien programmiert.
Bisher importierte Russland pro Jahr mehr als eine Million Tonnen Äpfel, rund 60 Prozent davon aus der EU. Vor allem Polen verkaufte seine Äpfel nach Russland, diese müssten nun anderweitig auf einem schon vollen Markt untergebracht werden.
Backhaus ermunterte die Verbraucher, ihren Obstbauern unter die Arme zu greifen und wieder mehr heimische Äpfel zu essen. Bundesweit betrage der Selbstversorgungsgrad beim Obst insgesamt nur 13 Prozent, hieß es.
Auch die Jugend im Nordosten wird wieder extra mit regionalen Früchten versorgt. Über das Landesschulobstprogramm erhalten 29.000 Kinder in 207 Grund- und Förderschulen einmal pro Woche einen Apfel, wie Backhaus erklärte. Jede Woche würden so 3,6 Tonnen Obst verteilt. Das Land fördere das Projekt dieses Jahr mit 145.100 Euro. (dpa/mv)