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24.06.2015 | 08:24 | Spargelsaison 2015 

Mindestlohn lässt Spargelpreise steigen

München - Zum Ende der Spargelsaison am Johannistag, dem 24. Juni, ziehen die bayerischen Spargelerzeuger ein gemischtes Fazit.

Spargelsaison 2015
(c) proplanta
Die durchschnittliche Ernte sei vor allem durch den Ärger um den Mindestlohn getrübt worden, aber auch das Wetter habe es den Spargelbauern nicht einfach gemacht.

„Zum einen waren die Temperaturen allgemein zu kühl, zum anderen wurde die Wasserversorgung zur Belastungsprobe“, sagt Theo Däxl, Referent für Gemüsebau beim Bayerischen Bauernverband. Während es in Franken eher zu trocken war, regnete es in Südbayern zu viel. Die Ernte kam heuer erst Mitte April richtig in Schwung.

Aufgrund der Witterung wird das Rekordergebnis des Jahres 2014 mit mehr als 15.000 Tonnen bayerischem Spargel trotz erneuter Flächenausdehnung auf über 2.500 Hektar nicht erreicht. Die Kälte hat aber auch dazu geführt, dass in Bayern die Saison recht gleichmäßig verlief und bis zum traditionellen Saisonende am Johannistag Spargel geerntet werden kann. Im Bundesdurchschnitt wird mit 10 Prozent  weniger Spargel als im Jahr 2014 gerechnet.

„Ein durchschnittliches Spargeljahr, mit dem man zufrieden sein könnte, wenn da nicht die Probleme mit der Umsetzung des Mindestlohns wären“, fasst Däxl zusammen. Dabei kritisierten die bayerischen Spargelbauern nicht so sehr die Lohnhöhe, sondern die bürokratischen Auflagen und Einschränkungen, welche die Praktiker vielfach verzweifeln ließen. In jeder einzelnen Spargelstange stecke viel Handarbeit. Für die nahe Zukunft treibe die Erzeuger die Sorge um, wie die Kosten für den bürokratischen Aufwand und den stufenweisen Anstieg des Mindestlohnes für die Spargelstecher von derzeit 7,40 € pro Stunde auf 9,10 € pro Stunde ab November 2017 zukünftig auf die Preise umgelegt werden können. „Das sehen viele bayerische Spargelbauern als entscheidend, ob auch in Zukunft das Edelgemüse aus heimischem Anbau angeboten werden kann“, sagt Däxl.

Die Direktvermarktung hat sich wieder als Rückgrat des bayerischen Spargelanbaus erwiesen. Mit kurzen Wegen vom Erzeuger zum Verbraucher steht heimischer Spargel direkt vom Spargelbauern für Frische und Qualität. Die Vermarktung über den Handel hat die bayerischen Spargelbauern jedoch vielfach enttäuscht. Die Kostensteigerung für die Erntehelfer konnten die Bauern nur zu einem geringen Teil über höhere Auszahlungspreise der Händler ausgleichen.

Spargel ist ein Paradebeispiel für ein saisonales Produkt. Die Ernte beginnt mit den wärmenden Sonnenstrahlen im April und endet traditionell am Johannistag. Die Saison ist nur kurz. Das Saisonende im Juni lässt der Spargelpflanze bis zum Winter genug Zeit, sich zu erholen und für eine gute Ernte im Folgejahr ausreichend Kräfte im Wurzelstock zu sammeln. (bbv)
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