Er sagt, dass die allermeisten Rapsflächen der Region extrem schlecht aufgelaufen sind weil das Saatgut immer noch im trockenen Saatbett liegt und rät deshalb zu deutlichen Strategieänderungen.
Abhängig von den Niederschlägen und dem Auflauf sollte als erste wichtige Maßnahme die Unkrautbekämpfungsstrategie unbedingt an die veränderten Bedingungen angepasst werden:
- Ist die Fläche bereits behandelt, sollte abgewartet und beispielweise das weitere Auflaufgeschehen von Klette und Kamille beobachtet werden.
- Die auch im späteren Nachauflauf (NA) noch möglichen Mittel wie Runway und Effigo haben ausschließlich eine Blattwirkung. Das bedeutet, dass Klette und Kamille bei der Applikation direkt getroffen werden müssen.
- Bei einem gleichzeitigem Auflauf von Winterraps und Klettenlabkraut bzw. Kamille, können mit jeweils 1,5 Liter/ha z.B. Butisan Top oder Fuego Top in Mischung mit Runway 0,1 oder Effigo 0,2 Liter/ha ausgebracht werden.
- Im Gegensatz zu den oben genannten Unkrautarten sind Storchschnabel, Ackerheller- oder Hirtentäschelkraut im NA praktisch kaum mehr bekämpfbar.
Achtung: Von herbiziden 3er Mischungen mit Gräsermitteln gegen Ausfallgetreide wird abgeraten.
Hinweis: Ganz wenige, leider viel zu früh gesäte Bestände, stehen momentan bereits vor dem Bestandesschluß. Folglich wird hier alsbald ein erster Wachtumsreglereinsatz notwendig. Der Einsatz von Insektiziden steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht an. Vielmehr sollten auf diesen Flächen ab sofort Gelbschalen zur Kontrolle des Befalls ausgebracht werden.
Tipp zur Unkrautbekämpfung in Wintergetreide: Im Vergleich zu den Vorjahren gibt es keine neuen Wirkstoffe. Nur ein paar neue Namen zieren das Portfolio an Herbiziden. Achtung: IPU darf in dieser Vegetationsperiode letztmalig angewendet werden. Dabei sind die bestehenden Auflagen, wie z.B. das Anwendungsverbot auf drainierten Flächen, in jedem Fall zu beachten.
(Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 16.09.2016)