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02.02.2011 | 10:36 | Obstbauern sind Leistungsträger  

Mitgliederversammlung des Landesverbandes Erwerbsobstbau Baden-Württemberg

Stuttgart - Minister Rudolf Köberle sagt: „Obstbauern im Land sind Leistungsträger der baden-württembergischen Landwirtschaft“.

Apfelbaum
(c) proplanta
Neben der Produktion von hochwertigen Nahrungsmitteln trägt er auch zur Erhaltung und Pflege der vielfältigen Kulturlandschaft des Landes, dem Schutz von Boden, Wasser und Luft sowie zum Erhalt der Artenvielfalt bei“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Dienstag (1. Februar 2011) bei der Mitgliederversammlung des Landesverbandes Erwerbsobstbau Baden-Württemberg e.V. in Stuttgart.

Gerade im Hinblick auf die gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union nach 2013 müsse das Ziel sein, die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Obstbaus zu erhalten und weiter auszubauen. „Nur eine starke Landwirtschaft kann ihre Aufgaben für die Gesellschaft erfüllen. Die Agrarpolitik muss verlässlich und für die Betriebe berechenbar sein. Dafür setzen wir uns in der Europäischen Union ein“, erklärte der Minister. Auch Aus- und Fortbildung, ausreichend verfügbare Saisonarbeitskräfte, gute Rahmenbedingungen im Pflanzenschutz, spezifische Förderprogramme und Risikovorsorge könnten die Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen. „Dafür machen wir uns stark“, betonte Köberle.

„Speziell beim Hagelschutz lässt das Land die Obstbauern nicht allein: Seit 2010 gewährt Baden-Württemberg Zuwendungen zu den sehr hohen Hagelversicherungsprämien“, so Minister Köberle. Der Zuschuss betrage, je nach Höhe des Beitragssatzes 65 beziehungsweise 80 Prozent der Prämie. Das erste Jahr habe gezeigt, dass dadurch in erster Linie die Kernobstflächen geschützt werden könnten, die durch Hagel stark gefährdet seien. Auch im Jahr 2011 stehen Haushaltsmittel für die Hagelversicherungsbeihilfe bereit, kündigte Köberle an.

Eine besondere Rolle für den Erwerbsobstbau spielten die Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse. Diese Organisationen würden rund 70 Prozent des im Land erzeugten Marktobstes und rund 30 Prozent des Gemüses vermarkten. Damit nähmen sie eine wichtige Bündelungsfunktion wahr. „Das Land ist somit ein Vorbild in Sachen Vermarktung. Auch die EU hat die Bedeutung der Erzeugerorganisationen erkannt. Seit einigen Jahren setzt sie im Rahmen der Gemeinsamen Marktorganisation für Obst und Gemüse (GMO) auf deren Stärkung und Förderung“, betonte Minister Köberle. So seien seit 1997 fast 55 Millionen Euro Beihilfe an die sechs baden-württembergischen Erzeugerorganisationen geflossen. Die GMO sei ein wichtiges Förderinstrumentarium, das auch über 2013 hinaus weiter geführt werden müsse.

Im Bereich des Pflanzenschutzes stehe man vor neuen Herausforderungen für die Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Sie ergäben sich durch die EU-Verordnung zum Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln sowie durch die Rahmenrichtlinie für eine nachhaltige Verwendung von Pestiziden. Durch den neuen Rechtsrahmen sollen die Risiken und der Umfang des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden.

Die Grundvoraussetzung für den unternehmerischen Erfolg seien gut ausgebildete Fachkräfte. Gerade im Obstbau hätten sich die Ausbildungszahlen in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Rund 20 Auszubildende pro Jahr ergreifen den Beruf Gärtner Fachrichtung Obstbau. „Unser Ziel ist es, das Aus- und Fortbildungsangebot noch weiter auszubauen“, sagte der Minister.

„Um die Bedeutung von frischem Obst stärker ins Blickfeld zu rücken, ist es wichtig möglichst viele Kinder schon in frühen Jahren an ein gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten heranzuführen“, erklärte Köberle. Daher nehme Baden-Württemberg am EU-Schulfruchtprogramm teil. „Ich kann jeden Obstbaubetrieb nur ermuntern, am Programm teilzunehmen. Bei der Vermittlung von Schulen und Kindertagesstätten ist das Ministerium gerne behilflich“, betonte der Minister. (PD)
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