Im nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) wird eine weitere Reduzierung von Risiken, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln entstehen können, gefordert. Als eine wichtige Maßnahme zur Erreichung dieses Zieles wird die Praxiseinführung neuer integrierter Pflanzenschutzverfahren genannt.
Es ist daher vorgesehen, in den kommenden Jahren Demonstrationsbetriebe in den Produktionsbereichen Ackerbau, Obstbau (Apfelanbau), Feldgemüse, Weinbau, Hopfen und Zierpflanzenbau einzurichten. Diese Betriebe sollen den
Pflanzenschutz nach einer intensiven Beratung konsequent und bestmöglich nach den Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes durchführen. Um Vorbild für andere Betriebe zu sein, streben die Demonstrationsbetriebe zudem an, auch über diese Grundsätze hinauszugehen und als "Best Practice" aufzuzeigen, wie sich einzelne Maßnahmen auf ideale Weise aufeinander abstimmen lassen.
Die erste Phase von 2011 bis 2014 beginnt mit Obstbau (Apfelanbau), Weinbau und Ackerbau. Derzeit werden in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg Betriebe mit Apfel- oder Weinbau gesucht, die im Rahmen des Modellvorhabens mitarbeiten wollen. Eine zweite Phase mit Feldgemüsebau, Hopfen und Zierpflanzenbau ist für einen späteren Zeitpunkt geplant. Die Praxisbetriebe werden durch die Pflanzenschutzdienste der Länder betreut, der Gesamtverbund wird vom Julius Kühn-Institut koordiniert. Finanziert wird das Vorhaben aus Mitteln des
BMELV über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektträger. (idw)