01.05.2023 | 04:00 | Spargelanbau
Neues Verfahren ermöglicht nachhaltiges Entsorgen von Spargelfolien
Potsdam - Spargelfolien lassen sich künftig umweltfreundlich recyceln. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) haben gemeinsam mit dem Maschinenbauunternehmen HMF Hermeler GmbH ein Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, die seitlichen, mit Sand oder Erde gefüllten Taschen der im Spargelanbau üblichen Folien zu leeren. |
(c) proplanta Laut ATB haben die Projektpartner dazu einen halbstationären Demonstrator kreiert. Die Maschine wickle die Folie ab, schlitze die Taschen auf, schüttle die Folie danach kräftig durch und wickle sie anschließend wieder auf. Auf diese Weise ließen sich mehr als 90 % der Füllung aus den Taschen entfernen.
Statt wie bislang 5.800 kg Folie und Sand je Hektar müssten jetzt nur noch etwa 1.300 kg leicht verschmutzte Folie zum Recycling-Unternehmen transportiert werden, so das Leibniz-Institut. Dadurch werde der Prozess deutlich kostengünstiger und wertvoller Kunststoff könne der Wiederverwertung zugeführt werden. Die Untersuchungen zeigten zudem, dass bei diesem Verfahren mit 0,017 g Kunststoff je kg trockenen Sandes beziehungsweise 76 g je Hektar alle acht Jahre nur sehr geringe Mengen an Mikroplastik im abgeschüttelten Sand zurückblieben.
Mit dem gesammelten Sand ließen sich beispielsweise wieder neue Folientaschen befüllen, was die Gefahr eines Eintrags in den Boden weiter reduziere, betonte das ATB. Die im Projekt „SpaFo“ entwickelte Maschine wird künftig vom Projektpartner HMF GmbH gebaut und vertrieben. Im Herbst 2023 sollen die ersten Tests bei Produzenten erfolgen. Das vom ATB koordinierte Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Umweltgerechte Folienentsorgung und Vermeiden von Mikroplastik im Spargelanbau“ (SpaFo) wurde von der Landwirtschaftlichen Rentenbank aus dem Zweckvermögen des Bundes gefördert.
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