Diese Ertragsschätzung, die als amtliches Ergebnis auf den Meldungen repräsentativ ausgewählter Betriebe basiert, liegt nach Mitteilung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg 15 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (2009: 55,6 dt/ha). Im Vergleich zum mehrjährigen Mittel (2004 bis 2009) ergab sich ein Rückgang um 7 Prozent. Der lange Winter und das nass-kalte Frühjahr verzögerten die Entwicklung der Vegetation. Danach setzten Hitze und fehlende Niederschläge den Beständen stark zu. Es kam vielerorts zu einem Wachstumsstillstand sowie zu verfrühter Abreife.
Bei dem im Brandenburger
Getreideanbau dominierenden Roggen wird von einer Hektarleistung von 38,8 Dezitonnen ausgegangen (2009: 48,6 dt/ha). Die Ertragsschätzungen bei der zweitwichtigsten Getreideart Brandenburgs, dem Winterweizen, liegen derzeit bei 58,8 dt/ha (2009: 69,2 dt/ha). Obwohl die
Wintergerste nicht ganz so stark von den hohen Temperaturen betroffen war, wird auch bei diesem Getreide ein Ertragsrückgang um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet. Von der Wintergerste werden voraussichtlich 53,4 dt/ha gedroschen. Der Ertrag von Triticale wird auf 44,5 dt/ha geschätzt (2009: 48,7 dt/ha).
Auch bei den Sommergetreidearten Hafer und Sommergerste wird aktuell von niedrigeren Erträgen als im Jahr 2009 ausgegangen. Der Sommergerstenertrag wird sich auf rund 33,4 dt/ha belaufen (2009: 34,5 dt/ha) und der von Hafer 29,2 dt/ha (2009: 43,2 dt/ha). Damit verringert sich der Hektarertrag bei Hafer um 32 Prozent.
Trotz der sehr langen Blühdauer des Winterrapses ließen die meteorologischen Bedingungen für den Bestäubungsflug der
Bienen und Hummeln viele Wünsche offen. Aus diesem Grund ergab sich ein eher geringer Schotenansatz, welcher zum Teil den niedrigen Ertrag von 33,4 dt/ha bedingte (2009: 41,1 dt/ha).
Sollte sich die hochsommerliche Wetterlage fortsetzen, müssen die aktuellen Ertragsprognosen sicher nach unten korrigiert werden. (statistik-bbb)