Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

14.03.2019 | 17:17 | Prognose 

Pflanzenschutzmittelmarkt: Massiver Umsatzeinbruch erwartet

Maintal - Wachsende Auflagen bei der Pflanzenschutzmittelzulassung werden nach Einschätzung mehrerer Fachvertreter von Syngenta in den kommenden Jahren zu einem deutlich schrumpfenden Pflanzenschutzmittelmarkt in Deutschland und Europa führen.

Pflanzenschutzmittelmarkt
(c) proplanta
Der Leiter Technischer Service Deutschland und Österreich, Dr. Michael Käsbohrer, prognostizierte gestern in Maintal vor Journalisten langfristig einen europaweiten Umsatzeinbruch von derzeit 11,4 Mrd. Euro auf 7,3 Mrd Euro. Marktlücken entstünden nämlich durch den Verlust von Registrierungen, und Innovationszyklen verlängerten sich.

Allein rund 60 % der Getreidefungizide enthielten Wirkstoffe, die wahrscheinlich in den nächsten Jahren wegfielen, erklärte Käsbohrer. In Deutschland sei der Nettoinlandsumsatz mit Pflanzenschutzmitteln 2018 laut den Zahlen des Industrieverbandes Agrar (IVA) im Vorjahresvergleich um 7,4 % auf 1,282 Mrd. Euro geschrumpft. Damit habe sich eine langjährige Entwicklung fortgesetzt.

Der Leiter Business Sustainability bei Syngenta, Peter Hefner, erinnerte im Zusammenhang mit der pessimistischen Marktprognose daran, dass derzeit 16 neue EU-Prüfrichtlinien geplant seien. Als Beispiele nannte er die Bienenprüfrichtlinie und die Auswirkungen von Herbiziden auf Nicht-Ziel-Pflanzen. Diese Fülle an neuen Auflagen sei aber „regulatorisch nicht handhabbar“. Einen Lichtblick sieht Hefner in der deutlich gesteigerten Anzahl der Zulassungsentscheidungen seit 2017. Eine Strategie zum Abbau des Antragstaus fehle aber weiterhin. Außerdem bleibe der Rückstau aus den Vorjahren bestehen.

Deutsche Landwirte haben Hefner zufolge somit weiterhin darunter zu leiden, dass ihnen Innovationen im Bereich Pflanzenschutz später als den Berufskollegen der zentralen Zulassungszone zur Verfügung stehen. Ein wesentlicher Grund dafür bestehe auch darin, dass sich die zuständigen Behörden in Deutschland nicht an die Regeln der Ländergemeinschaft hielten.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken