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19.06.2016 | 07:05 | Rapsmarkt 

Rapspreise im Abwärtssog der Sojakurse

Bonn - Die Rapspreise im deutschen Großhandel haben in dieder Woche im Einklang mit den Pariser Futureskursen für die schwarze Ölfrucht nachgegeben.

Aktuelle Rapspreise
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Rapspreise Matif 2016 (c) proplanta
Die Bayerische Warenbörse in München meldete am Mittwoch (15.6.) für Raps zur Lieferung innerhalb von vier Wochen eine Verkaufspreisspanne von 378 Euro/t bis 380 Euro/t; das waren am oberen Ende 7 Euro/t und am unteren 5 Euro/t weniger als die Woche zuvor.

Am Tag zuvor hatte die Hamburger Getreidebörse für Ware zur Lieferung „ex Ernte" 374 Euro/t notiert, in der Vorwoche hatte Raps zur Lieferung von Juli bis August dort noch 380 Euro/t gekostet.

Die Mannheimer Produktenbörse meldete zum Wochenauftakt für Raps „ex Ernte" ein Preisband von 375 Euro/t bis 376 Euro/t. Rapssaat der alten Ernte sei kaum noch verfügbar, berichtete die Börse. Die letzten Partien würden weiter zu festen Kursen gehandelt. Neuerntig werde laufend Ware kontrahiert.

Der Kurs des an der Pariser Terminbörse Terminbörse Matif gehandelten Rapsfutures mit Fälligkeit im August 2016 gab bis zum Freitag (17.6.) gegen 11.30 Uhr im Vergleich zum Abrechnungskurs der Vorwoche um 15 Euro/t auf 364,25 Euro/t nach.

Hintergründe waren die Angst vor einem „Brexit" Großbritanniens und schwache Vorgaben des Sojabohnenkomplexes an der Chicagoer Terminbörse. Dort wurde der betreffende Julifuture am Freitag gegen 4.40 Uhr Ortszeit für 11,44 $/bu (373 Euro/t) gehandelt; das entsprach einem Abschlag von fast 3 % gegenüber dem Abrechnungskurs sieben Tage zuvor.

Marktbeobachter erklärten die Abwärtsbewegung mit der größeren Zuversicht der Erzeuger in den USA im Hinblick auf das diesjährige Ernteergebnis. Nachdem die Sorgen über Trockenheit im Mittleren Westen infolge des befürchteten La Niña-Phänomens zuvor gestiegen seien, habe es in der Region nun Regenfälle gegeben. Daneben berichtete das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) zuletzt von einem aktuell überwiegend guten Zustand der Sojabestände.

Derweil konnte sich der deutsche Biodieselmarkt trotz gleichzeitig fallender Rohlölpreise gut behaupten: In der Woche zum 18. Juni verteuerten sich 100 l des Biokraftstoffs im Großhandel nach Angaben der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) im Bundesdurchschnitt um 1,37 Euro auf 120,19 Euro, wobei die Preisspanne von 117,10 Euro bis 122,61 Euro reichte.
Großhandelspreise Ölsaaten 2016Bild vergrößern
Großhandelspreise für Ölsaaten und -nachprodukte
AgE
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