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30.07.2023 | 00:02 | Ernte 2023 

Regen sorgt für Zwangspausen bei Getreideernte in Brandenburg

Teltow - Anhaltendes Regenwetter hat zu Zwangspausen bei der Getreideernte geführt und Unruhe in der Branche ausgelöst. Geht die Qualität von Weizen und Gerste zurück, erzielen die Bauern schlechtere Preise.

Getreideernte 2023 Brandenburg
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Zwangspause für Mähdrescher: Regen erschwert die Getreideernte und macht Brandenburgs Landwirte nervös. (c) proplanta
Wegen des Regens der vergangenen Tage habe die Ernte immer wieder unterbrochen werden müssen, sagte der Präsident des Landesbauernverbandes (Teltow), Henrik Wendorff, der dpa. «Das macht immer unruhig.» Denn Getreide und Raps seien derzeit erntereif. «Jetzt heißt es, beide Kulturen so schnell als möglich vom Feld zu bekommen.»

Beim Getreide drohten bei immer wieder eintretender Feuchtigkeit schlechtere Qualitäten und damit finanzielle Einbußen, erklärte Wendorff. «Getreide regiert sensibel auf Niederschläge.» Derzeit seien die Ernte-Einbußen aber noch gering, sagte er. Jetzt gelte es, jedes Sonnenscheinfenster zu nutzen. Temperaturen um 25 Grad, etwas Wind und Sonne wären optimal.

Anfang Juni hatte der Bauernpräsident gesagt, Brandenburgs Landwirte rechneten mit «durchschnittlichen bis guten Ernteergebnissen» in diesem Jahr. Im Frühjahr herrschte die Sorge, dass hohe Temperaturen und wochenlange Trockenheit das Getreidewachstum beeinträchtigen könnten.

Gestiegene Herstellungskosten etwa wegen hoher Düngemittelpreise und die Energiekosten belasten die Landwirte. Zudem sei der Abnahmepreis fürs Getreide gefallen und liege etwa 30 Prozent unter dem Niveau des vergangenen Jahres, sagte Wendorff. Nach seinen Angaben zahlt der Handel für die Tonne Getreide derzeit um die 200 bis 230 Euro. Im Vorjahr seien es etwa 260 bis 280 Euro gewesen.

Die gesamte Anbaufläche für Getreide beträgt in Brandenburg nach Angaben des Statistischen Landesamtes in diesem Jahr 466.100 Hektar, das sind 19.500 Hektar oder vier Prozent mehr als im Vorjahr. Jedoch verkleinerte sich die mit Winterweizen bestellte Fläche um fast vier Prozent auf 157.200 Hektar, er bleibt aber trotzdem die Getreideart mit der größten Fläche. Zugenommen hat in Brandenburg vor allem die Fläche für den Winterrapsanbau.
dpa/bb
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