„Mengenmäßig liegen wir bei Erdbeeren unter dem Vorjahr, weil wir rund 7 - 10 Tage später dran sind,“ berichtet Raphael Sackmann, Geschäftsführer beim Obstgroßmarkt Mittelbaden in Oberkirch.
Hans Lehar, Geschäftsführer bei Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden in Bruchsal, fasst die noch laufende
Spargelsaison zusammen: „Nach etwas späterem Start im Freiland ohne große Temperaturspitzen verlief die Vermarktung kontinuierlich. Wir rechnen mit bis zu 20 Prozent weniger Menge bei stabileren Preisen. Bis zum Saisonende am 24. Juni können wir Spargel anbieten.“ Im Vorjahr konnten 5.600 Tonnen Spargel abgesetzt werden.
„Bei Salatgurken und Tomaten haben wir uns mit unserer Qualitätspolitik vom Markt absetzen können. Ob das für die gesamte Saison 2010 gilt, zeigt sich in den nächsten zwei Monaten,“ so Johannes Bliestle, Geschäftsführer bei der Reichenau-Gemüse auf der Insel Reichenau. Dass die Preisschlachten im Handel bei Obst und Gemüse nicht so heftig wie im Vorjahr geführt werden, lässt Gärtner und Erzeugermärkte etwas aufatmen.
„Spargel und Erdbeeren sind auch in Südbaden die Hauptkulturen. Mit der jetzt beginnenden Ernte bei Kirschen und bei Beeren können wir unser Angebot noch attraktiver machen und die Nachfrage zieht spürbar an,“ erklärt Peter Krüger, Geschäftsführer beim Erzeugergroßmarkt Südbaden in Vogtsburg.
Auch wenn in Baden das Wetter in diesem Jahr zu einer Saisonverzögerung von bis zu 10 Tagen geführt hat, konnten die Erzeuger im Freiland von der Frühzeitigkeit der Rheintalebene gegenüber den anderen Anbaugebieten Deutschlands profitieren. Auch dort bremsten verhaltene Temperaturen das Wachstum von Obst und Gemüse.
„Ab der 3. Juniwoche herrscht dann Beeren- und Kirschen-Hochsaison“, so Sackmann, „und im Juli starten wir in unsere Zwetschgen-Saison. Nach aktueller
Ernteschätzung durch unsere Anbauberater werden die Anlieferungen etwas kleiner ausfallen, die Qualitäten jedoch sind hervorragend.“ Die badischen Erzeugermärkte verkaufen neben 10.000 Tonnen Erdbeeren auch rund 4.000 Tonnen Him-, Brom-, Stachel-, Johannis- und Heidelbeeren über die Filialen des deutschen Lebensmittelhandels. Nicht umsonst spricht man vom „Beerenparadies Baden“. (MKB)