Viel Regen und kürzer werdende Tage stellen die sächsischen Getreidebauern vor große Probleme. «Wir haben in Sachsen die schlechtesten Erntebedingungen in ganz Deutschland», sagte Andreas Jahnel vom Sächsischen Landesbauernverband der Nachrichtenagentur dpa. Drei bis vier Wochen sei das Ernteende bereits überfällig. Die hohe Feuchtigkeit erschwere die Ernte. Erst kommende Woche soll sie komplett eingefahren sein. Normalerweise ende die Ernte bereits am 20. August.
Ein niedriger
Getreidepreis dürfte die Einnahmen mancher Bauern weiter dezimieren. «Am schlimmsten sind die Landwirte dran, die keine Hochwasserschäden haben, aber wegen des Starkregens trotzdem Ernteausfälle haben», sagte der Experte. Zahlen über die Erträge lägen erst im Oktober vor. Auf gut 400.000 der etwa 720.000 Hektar
Ackerland in Sachsen wird Getreide angebaut.
Insgesamt rechnet der
Bauernverband mit einer geringeren Ernte als im Vorjahr. «Wir rechnen mit einem durchschnittlichen Ergebnis», so der Experte. Grund dafür ist das fast ganzjährig schlechte Wetter, das in der Hochwasserkatastrophe im Juni gipfelte. Diejenigen sächsischen Landwirte, die es sonst am schwersten haben, können sich dagegen ein bisschen freuen. Die sächsischen Bauern mit den schlechteren Böden rechnen mit steigenden Erträgen.
Allein durch die Flut im Juni seien 35.000 Hektar Agrarfläche geschädigt worden. Jahnel korrigierte damit die Zahl von 70.000 Hektar, die der Verband Anfang Juli mitgeteilt hatte. Fast flächendeckende Hagelschauer und regelmäßige
Unwetter hätten die landwirtschaftlichen Flächen auch nach dem
Hochwasser heimgesucht. Die vom Hochwasser betroffenen Bauern können immerhin mit Fluthilfe vom Land rechnen. (dpa/sn)