Für Hersteller von Säften, Bonbons und Likören aus heimischem Sanddorn gibt es Nachschub: Im ältesten deutschen Anbaugebiet um Ludwigslust läuft die Ernte auf Hochtouren. Erwartet wird nach einem schwachen Vorjahr jetzt wieder eine ordentliche Ausbeute. (c) proplanta
Im Gegensatz zu den Apfelbauern im Land rechnet die Sanddorn Storchennest GmbH in Ludwigslust mit einer guten Ernte.
Geschäftsführerin Silvia Hinrichs rechnet mit 60 bis 70 Tonnen der kleinen orangefarbenen Früchte. Sie werden mit den dornigen Zweigen von den Sträuchern geschnitten und sofort auf dem Wirtschaftshof des Unternehmens schockgefrostet. Erst danach können die
Beeren in einer Rüttelmaschine von den Zweigen gelöst werden.
«Der Regen hat uns gutgetan», sagte Hinrichs. Dadurch seien die Beeren groß und schwer geworden. Die Firmenchefin ist froh über die positiven
Ernteaussichten 2017. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen, das mit 120 Hektar Plantagen nach eigenen Angaben das größte ökologische Anbaugebiet Deutschlands bewirtschaftet, nur 45 Tonnen geerntet. Der Grund war große Hitze in der Erntezeit. Bei knapp 30 Grad im September schritt die Fruchtreife zu schnell voran.
In den Beeren bildete sich Buttersäure, wodurch sie ungenießbar wurden. Die Ernte musste abgebrochen werden, ein Teil der Früchte hängenbleiben.
Die Ernte in Ludwigslust dauert nach Hinrichs Worten voraussichtlich bis Ende September. Dabei würden 20 Helfer beschäftigt. Sanddorn gilt als Vitaminwunder. Die Beeren enthalten nach Angaben des Unternehmens siebenmal mehr Vitamin C als Zitronen. Darüber hinaus gebe es einen hohen Gehalt an Mineralstoffen, Spurenelementen, Sterinen und neun weiteren Vitaminen.