Oliver Balkhausen vom Hamburger Handelshaus Toepfer International rechnet in den 27 EU-Partnerländern zur demnächst anlaufenden
Rapsernte 2011 mit einem Aufkommen von weniger als 19 Mio. t Rapssaaten, nach 20,7 Mio. t im Jahr davor. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium weist die EU-Rapsernte 2011 bisher noch mit 20,0 Mio. t aus, was aber ebenfalls nicht annähernd für eine vollständige Bedarfsdeckung aus eigener Produktion reichen würde. Damit bleibt die EU im kommenden Wirtschaftsjahr auf umfangreiche Drittlandsimporte angewiesen, die Balkhausen beim diesjährigen Futtermittelhandelstag aufmehr als 3 Mio. t bezifferte.
Die absehbar enge Versorgungsbilanz muss aber nicht zwangsläufig zu weiter steigenden Rapsnotierungen führen: „Das Preisniveau ist schon jetzt sehr hoch“, betonte Balkhausen vor 120 Branchenvertretern auf Burg Warberg. Anfang voriger Woche mussten für den für die Vermarktung der Ernte 2011 maßgeblichen November-Kontrakt an der europäischen Leitbörse
Matif in Paris 475 Euro/t bezahlt werden. Ihren Zukaufbedarf haben die europäischen Ölmühlenindenvergangenen Jahren zumindest teilweise in der Ukraine gedeckt. Dort wächst aufgrund von Auswinterungsschäden nur eine mittlere Rapsernte von 1,7 Mio. t heran, was wenig Raum für umfangreiche Exporte in die EU lässt. Alternative Herkünfte wären Balkhausen zufolge Australien sowie gegebenenfalls Kanada, wo die Canola-Aussaat durch anhaltende Regenfälle.